Knusprige Zucchinipuffer mit Feta und Minze – ein griechisches Originalrezept
Ich bin spontan wie ein Fahrplan und selbst das ist mir noch zu ausgeflippt. Ich mache nie etwas, ohne vorher zu überlegen, was passieren könnte, wie ich mich verhalten sollte und einen ausgeklügelten Plan zu haben.
Doch manchmal passieren Sachen wie, dass ich denke, ich häte gerne einen Garten, bei ebay Kleinanzeigen nach einem Garten suche und zwei Tage später in einem fremden Wohnzimmer sitze, um einen Pachtvertrag zu unterschreiben. Und dann in einem Garten stehe, in hüfthohem Unkraut, und das alles ganz toll, wild und ursprünglich finde – bis eben das alles leider ein Stück weit weichen muss, damit überhaupt etwas angebaut werden kann. Das ging nicht ohne Wuttränen über meine Naivität vonstatten. Inzwischen schüttele ich ab und an nur noch den Kopf. Und mache einfach. Liebe es, mit zerkratzten Armen und schmutzigen Füßen nach Hause zu kommen. Über Stauden zu fachsimpeln und schon jetzt Saatgutkataloge zu wälzen und zu überlegen, was nächstes Jahr alles angebaut werden soll. 30 Jahre lang habe ich gedacht, so wurde es mir auch immer von allen Seiten bescheinigt, dass ich ein totaler Schreibtischmensch sei. Der nicht mal einen Besen zum Fegen richtig halten kann. Was für ein Quatsch, ich bin ein Gartenmensch.
Zucchinipuffer Rezept
Große Enttäuschung im Juni: Nur eine von zwei Zucchinipflanzen hat überlebt. Vielleicht Schnecken, vielleicht vertrocknet oder einfach Pech. Ich sah jedenfalls schon die gesamte Gemüseernte in Gefahr. Pfff, inzwischen weiß ich: Auch der Ertrag von einer Zucchini-Pflanze kann mächtig überfordernd sein, weil man 2-3 Zucchini in der Woche erntet. Danke an die natürliche Selektion!
Wir ernten nun also oft Zucchini. Das heißt, ich musste mein Zucchini-Rezeptrepertoire erweitern und habe ein neues „Das gibt es jetzt jede Woche“-Rezept: Zucchinipuffer mit Feta. Ich habe das Glück, dass unsere Vermieter Griechen sind und immer mal wieder eine griechische Leckerei ein Stockwerk tiefer zu uns herunterwandert. Und wir im engen Austausch zum Thema vegetarische griechische Rezepte sind – die gibt es nämlich nicht zu knapp. So kam ich auch zu diesem griechischen Zucchinipuffer Rezept. Als ich ein paar Puffer zum Probieren hoch gegeben habe, war ich supernervös, weil unsere Vermieterin nicht sofort etwas dazu gesagt hat… Oh oh. Aber dann abends die erleichternde Rückmeldung: Die Zucchinipuffer schmecken wie von ihrer Mama gemacht – bestes Kompliment der Welt.
Die Zucchinipuffer sind schön knusprig gebraten, herrlich würzig und ganz easypeasy. Dazu passt ein kühler Joghurtdip (einfach mit etwas Salz und Olivenöl abschmecken) ein Salat oder auch Pellkartoffeln.
Zucchinipuffer
für 8-10 Zucchinipuffer; mit Beilagen genügt diese Menge für 4 Portionen
Zutaten
500 g Zucchini
1 mittelgroße Zwiebel
1-2 Zweige Minze
eine Handvoll Petersilie oder Dill
80 g Mehl
1 Ei, Größe M
1 TL Backpulver
Saft einer halben Zitrone
100 g Feta
Salz und Pfeffer
Öl zum Braten, zum Beispiel Raps- oder Sonnenblumenöl
Zubereitung
Die Zucchini raspeln.
In einem Sieb einige Minuten abtropfen lassen. In ein sauberes Geschirrhandtuch geben und kräftig ausdrücken, bis keine oder kaum noch Flüssigkeit herauskommt. Die ausgedrückten Zucchiniraspel in eine Rührschüssel geben.
Die Zwiebel fein wüfeln, die Kräuter hacken.
Mit Mehl, Ei, Backpulver, kräftig Salz und etwas Pfeffer nach Geschmack zu den Zucchiniraspeln geben. Gut durchkneten oder -rühren. Den Feta zerkrümeln und unterheben.
Ausreichend Öl in einer Pfanne erhitzen – der Pfannenboden sollte einige mm hoch mit Öl bedeckt sein, damit die Zucchinipuffer richtig im Öl ausgebacken werden. Mit den Händen oder zwei Esslöffeln Puffer formen. Es sollte ungefähr soviel Teig sein, wie in die hohle Hand passt. Den Zucchiniklops in die Pfanne geben und leicht flach drücken. Von beiden Seiten 3-5 Minuten braten. Tipp: Wenden, sobald man sieht, dass sich der untere Rand, der in der Pfanne liegt, färbt.
Die Zucchinipuffer auf einem Teller mit Küchenkrepp abtropfen lassen.
Bis alle Zucchinipuffer fertig gebraten sind, können die bereits fertigen im Backofen bei 50 Grad warm gehalten werden.
Tipps
Es ist wirklich wichtig, die geriebene Zucchini auszudrücken. Dadurch werden die Zucchinipuffer geschmackvoller und lassen sich besser braten.
Das Formen der Zucchinipuffer geht am besten mit angefeuchteten Händen.
Zucchini Rezepte vegetarisch
Zucchini sind neben Tomaten DAS Sommergemüse. Und jeder der einen Garten hat, weiß, dass man wirklich nicht genug Zucchini-Rezepte haben kann, im Gegenteil. Deswegen oder auch, wenn du einfach sehr gerne Zucchini isst, findest du im Holunderweg auch noch diese Rezepte mit Zucchini:
Stifado – griechischer Gemüse-Schmortopf mit Zucchini
Was war dein letzter super spontaner Beschluss? Und deine liebsten Zucchini-Rezepte würden mich auch total interessieren – erzähl doch in den Kommentaren davon.
Ich wünsche dir Schönes
Natalie
P.S.: Möchtest du dir das Rezept für später merken? Dann kannst du dieses Bild bei Pinterest pinnen:
Lena meint
Liebe Natalie, du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich um deinen Garten beneide. Und auch ein wenig um die eine Zucchinipflanze. Ich bin mit meinen zwei wirklich schon überfordert. In meiner Saisongartenparzelle werden jedes Jahr 4 Zucchinipflanzen geplant. 2 als Pflanzen und 2 aus Saatgut – so dass es zeitlich etwas versetzt wächst. Bei mir haben nur die beiden Pflanzen überlebt und begraben mich unter Zucchinis. Ich werde mich also an die Puffer wagen.Dazu gibt es , natürlich, Tomatensalat, denn auch davon habe ich in Hülle und Fülle und werde der Lage nicht Frau.
Deine Lena
Natalie meint
Liebe Lena,
hundertpro wirst du auch mal einen Garten haben 🙂
Öff, vier geplante Zucchinipflanzen sind ja ganz schon hart – zum Glück sind nur die beiden Pflanzen etwas geworden, was? Tomatensalat ist eine so gute Sache! Mag ich eigentlich erst, seit wir selbst Tomaten haben – bzw. seit ich in Stuttgart wohne. Die niedersächsischen Tomaten bekommen halt nicht so viel Sonne ab 😀
Du hattest doch noch so viele tolle Tipps, was man mit zu vielen zucchini machen kann, oder?
Liebe Grüße
Natalie
Volker meint
Interessant wie manche Leute zu einem Garten kommen. Ich möchte aber betonen dass das was viele Leute als „Unkraut“ bezeichnen eigentlich lecker schmeckt. Die Brennnessel zum Beispiel. Wüchsig und gesund. Da passt der Begriff Wildkraut besser. Zum Beispiel als Brennnessel-Kartoffel-Suppe. Oder Wiesenschaumkraut. Die Blüten ergeben eine tolle Sauce. Meine Schwester mag zum Beispiel Spätzle mit Wiesenschaumkraut-Sauce.
Zucchini können sehr produktiv sein und man hat seine Probleme das alles zu kochen/essen, jetzt ist ja wieder Zucchini-Zeit. Ich mache da oft Puffer mit allem was es so hat, oder einfach gemischtes Gemüse mit Beilage, mal als Thai-Curry gewürzt mit Reis, mal mediterran gewürzt mit Dinkelreis oder Hirse. Dann wieder orientalisch mit Couscous oder ein mexikanisches Chilli. Oder indisch, z.B. als Pakoras in Teig ausgebacken oder als Zucchini-Curry. Da kann man leicht alles was so im Garten wächst verputzen. Ob Kohlrabi, Rote Bete, Zucchini, Tomaten oder Kürbis. Man muss halt ein bisschen improvisieren und variieren das heißt die Rezepte anpassen. Wer will kann auch feinere Rezepte kochen, das Internet ist voll davon. Für Zucchini fällt mir z.B. die „Zucchiniröllchen auf Tomatenspiegel“ ein (ich ersetze in meinem Rezept die Morcheln durch andere Pilze).