Die Radicchio Pasta sind ein super einfaches Rezept mit wenigen Zutaten, das du auch vegan und glutenfrei zubereiten kannst.
Auch wenn sich die Vögel morgens einen abzwitschern und die ersten Blümchen schüchtern ihre Köpfe hervorstrecken: im Saisonkalender ist noch Winter. Selbst wenn ich jeden Tag nachschaue, in der Hoffnung, man hat sich vertan, werden mir doch nur Sellerie, Rüben, Kohl, Schwarzwurzeln und immerhin Feldsalat angezeigt.
Gras wächst nicht schneller, wenn man an ihm zieht. Spargel, Bärlauch und Erdbeeren auch nicht. Darum lohnt es sich, mal zu schauen, was eigentlich grad Saison hat. Denn da verbergen sich echte Schätze.
Auch wenn es das ganze Jahr hindurch Paprika, Auberginen und Zucchini gibt, die unter Plastikplanen in Südspanien wachsen und unter unwürdigen Bedingungen geerntet werden – da gibts noch so viel mehr. Mir geht es auch oft so, dass, wenn ich die Biokiste bestelle oder auf dem Markt bin, immer zuerst nach Altbekanntem greife. Steckrüben, Schwarzwurzeln und Puntarelle sind mir nicht geheuer. Darum gibt es jetzt ganz neu diese monatliche Serie hier im Holunderweg: Was macht man eigentlich mit? Jeweils eine Obst- oder Gemüsesorte steht hier im Vordergrund, die sonst wahrscheinlich eher links liegen gelassen wird. Vielleicht, weil man nicht weiß, wie man sie zubereiten soll, was man damit überhaupt kochen kann oder wie man sie variiert.
Gemüse und Obst ist vielfältig, lasst uns das abfeiern! Stargast der heutigen Party ist Radicchio.
Radicchio ist ein Zichoriengewächs (wie Chicorée und Zuckerhut) und wurde bis in die 1980er Jahre hinein nur in Italien angebaut und war darum nördlich der Alpen nur sehr schwer und teuer zu haben. Inzwischen sieht man die dunkelrot-weiß gefärbten Kollegen, von denen es unterschiedliche Sorten gibt, häufig, vor allem als ziemlich bitteren Farbtupfer im gemischten Salat. Bitter ist zwar gesund, aber dadurch macht sich der Radicchio nicht besonders beliebt. Darum sollte er mit einem eher süßlichen Dressing serviert oder aber geschmort werden.
Die Hauptsaison für Radicchio ist von September bis Dezember, aber weil er auch bei Minusgraden wächst und sich gekühlt sehr gut hält, ist im Moment auch noch regionaler Radicchio zu haben.
Radicchio-Pasta mit Walnüssen und getrockneten Tomaten
für zwei Portionen
veganisierbar und glutenfrei möglich
Zubereitungszeit: 15-20 Minuten
Zutaten
250 g Tagliatelle oder andere Nudeln
ein kleiner Radicchio, etwa 60-100 g
eine Handvoll Walnusskerne, etwa 30 g
(optional: 1 EL Piniekerne)
6-8 getrocknete Tomaten in Öl
1 kleine Chilischote
1 Schalotte
1-2 Knoblauchzehen
3-5 EL Olivenöl
1 EL Butter
Salz
geriebener Parmesan oder Peccorino
Zubereitung
Einen großen Topf mit reichlich gesalzenem Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen.
Die Walnusskerne grob hacken und in einer großen Pfanne rösten, bis sie duften. Wer auch Pinienkerne dazu nimmt, röstet sie mit.
Zwiebeln und Knoblauch fein würfeln.
Die Nüsse nach dem Rösten aus der Pfanne nehmen und auf einem Teller oder in einer Schale aufbewahren. Zwiebeln und Knoblauch in etwa 3 EL Olivenöl bei niedriger Hitze anschwitzen.
Nudeln ins Wasser geben, sobald es kocht. Achtung: Bevor du die Nudeln abgießt, schöpf etwa 2 Kellen des Kochwassers ab und gib es in eine Tasse o.ä., das wird später noch benötigt.
Den Radicchio in Streifen schneiden, die Chilischote in feine Würfel und auch die getrockneten Tomaten in Streifen oder Stücke schneiden.
Die Nudeln abgießen, sobald sie noch Biss haben, also etwas mehr als al dente sind.
Radicchio und Chilis in die Pfanne geben. Sobald der Radicchio zusammengefallen ist, die Tomaten, Nüsse und die abgegossenen Tagliatelle hinzugeben. Die Hälfte des abgeschöpften Nudelwassers hinzufügen sowie 1 EL Butter (oder stattdessen Olivenöl).
Alles in der Pfanne verrühren. Je nachdem, wie ihr die Konsistenz mögt, könnt ihr noch den Rest des Nudelwassers hinzugeben. Die Nudeln sollen gar und schön mit der Radicchiosauce umhüllt sein.
Salzen und etwas geriebenen Parmesan oder Pecorino unterrühren. Die Radicchio-Pasta auf Teller verteilen und servieren.
Tipps
Statt Radicchio kannst du auch Wirsing oder Spitzkohl verwenden.
Für die glutenfreie Variante benutzt du ganz einfach glutenfreie Nudeln und für die vegane Zubereitung verwendest du statt Butter Olivenöl und den Käse lässt du weg oder gibst 1 TL Hefeflocken hinzu.
Rezepte mit Radicchio
Der Klassiker: ein schöner, herber Wintersalat. Hier mit Feldsalat, Chicoree und Orangendressing.
Bohnenpüree mit gebratenem Radicchio findest du bei The Stepford Husband.
Super schnell und einfach lecker: Radicchio vom Blech mit Tomaten-Oliven-Salsa
Flammkuchengeht immer, vor allem Flammkuchen mit Radicchio, Feigen und Ziegenkäse.
Bei Chestnut & Sage findest du eine Anleitung für mediteranes Kimchi mit Radicchio.
Eine Glücklichmacherin ist diese Kastanienquiche mit Radicchio
und in Moey´s Kitchen wartet ein winterlicher Kartoffelsalat mit Radicchio auf dich.
Hast du ein Lieblingsrezept mit Radicchio? Teile es gerne in den Kommentaren!
Ich wünsche dir Schönes
Natalie
P.S.: Möchtest du dir das Rezept für später merken? Dann kannst du dieses Bild bei Pinterest pinnen:
Alena Schubert meint
Liebe Natalie,mmmmhh, Radicchio mag ich sehr gerne! Ich finde deine Reihe eine ganz tolle Idee. Hilft dabei, mehr saisonal zu essen (was ja manchmal schwierig ist). Auf meinem Blog hab ich übrigens ein Rezept mit Steckrüben, schau mal hier: https://www.wunderbrunnen.com/2016/02/soulfood-aus-dem-norden-ruebenmus/
Ich habe sie auch mal im rohen Zustand probiert und finde, sie hat Ähnlichkeit mit Kürbis… ist nur etwas feiner! Also zarter im Geschmack, ein wenig süßlich, aber nicht so penetrant wie Kürbis. Ich stelle sie mir auch in anderen Rezepten sehr lecker vor, weil sie wirklich toll ist. Vielleicht das als Inspiration ;)Liebe Grüße,Alena
Krisi meint
Eine schöne Idee die Reihe. Steckrübe liebe ich, mit all ihren verwandten. Radichio wollte ich auch schon öfters kaufen, aber er ist mir einfach bei uns zu teuer. Das reut mich dann jedesmal und ich lasse ihn liegen…Die Pasta sieht köstlich aus!Liebe Grüsse,Krisi
Julia meint
Das ist eine großartige Pasta-Idee, genau mein Geschmack! Darauf ein ordentliches "High-Carb-High-Five"!Liebe Grüße!Julia …und danke fürs verlinken <3
Melissa meint
Liebe Natalie,vielen Dank fürs Verlinken. :-)Eins meiner liebsten Radicchiorezepte ist das Risotto mit Radicchio, Kürbis und Blauschimmelkäse aus "Reisehunger", ich hab's aber von Micha: http://salzkorn.blogspot.de/2015/03/kurbisrisotto-mit-bleu-und-radicchio.html SO lecker! Falls du noch Kürbis auftreiben kannst, kann ich dir das Rezept sehr ans Herz legen.Liebe GrüßeMelissa
Leuchttage Sophia Frey meint
das sieht so umwerfend lecker aus- davon würde ich jetzt glatt eine Portion verdücken !!lovesophia
Wallygusto meint
Radicchio kann ich eigentlich nicht leiden – aber Deine Pasta klingt so lecker! Vielleicht sollte ich dem ungeliebten Salat noch eine Chance geben! ?
Melli meint
Hi Natalie,mit Radiccio kann ich aufgrund seines bitteren Geschmacks nicht allzu viel anfangen. Wenn einzelnen Blätter im Salat sind, ist es ok, aber mehr muss nicht sein. Da ich aber ein großer Fan von getrockneten Tomaten bin, die auch einen sehr dominanten Geschmack haben, stelle ich mir deine Pasta trotz Radiccio (!) sehr lecker vor, zumal dort nicht eine große Menge der bitteren Blätter vorkommt. Vielleicht sollte ich ihm doch mal eine Chance geben. 😉 Danke für das tolle Rezept!LG Melli