Bist du auch ein großer Bärlauch-Fan? Ich auf jeden Fall, aber Bärlauch macht mich auch ein bisschen verzweifelt: Ich will jedes Jahr so viel Neues damit ausprobieren, aber doch auch genug vom good old Bärlauchpesto essen. Und tatsächlich mag ich Bärlauchpesto von allen Bärlauch Rezepten einfach am liebsten. Denn Bärlauchpesto passt nicht nur zu Nudeln, man kann auch so viele andere Gerichte damit aufmotzen oder zubereiten.
In diesem Blogbeitrag findest du meine liebsten Bärlauchrezepte und fast alles, was man über Bärlauch wissen muss. Auch die Antwort auf die Frage, ob Bärlauch so heißt, weil Bären Bärlauch fressen.
Vegetarische und vegane Rezepte mit Bärlauch
Mit einem Klick auf das Bild gelangst du zum jeweiligen Rezept. Dies sind meine absoluten Lieblingsrezepte mit Bärlauch.
Woher hat Bärlauch seinen Namen? Eine gute Frage, die leider nicht eindeutig zu beantworten ist. Fest steht, dass schon die Römer vor 2.000 Jahren Bärlauch kannten und das Wildgemüse Allium ursinum, also Bärenknoblauch, nannten. Viele kräftigschmeckene und besonders heilsame Kräuter tragen den Bären im Namen: Bärlapp, Bärwurz, Bärenkraut oder Bärentraube. Vielleicht also deshalb – aber warum ist Bärlauch so gesund? Bärlauch enthält viel Vitamin C, Eisen und Magnesium sowie ätherische Öle. Als Heilkraut wird Bärlauch verwendet, um Magen-Darm-Schwierigkeiten zu lindern, denn seine schwefelhaltigen ätherischen Öle können sich positiv auf die Verdauung auswirken und damit auf die Verdauungsorgane Leber, Galle, Magen und Darm. Außerdem wirkt Bärlauch antibakteriell.
Bärlauch sammeln
Ab Mitte März bis Anfang Mai kannst du Bärlauch auf dem Markt und in vielen Supermärkten kaufen – oder du sammelst Bärlauch einfach selbst. Was es dabei zu beachten gibt, erfährst du hier:
Wo wächst Bärlauch?
Bärlauch ist vor allem in Süddeutschland stark verbreitet. Je weiter nördlich du lebst, desto seltener wirst du Bärlauch im Wald finden. Bärlauch mag feuchten Boden, darum wächst er im (Halb-) Schatten in Laubwäldern. Meistens ist ein Bach in der Nähe oder der Mischwald ist sogar ein Auwald. Der Bärlauch steht unter Sträuchern oder in der Nähe von Ahorn, Eschen, Eichen, Buchen oder Ulmen. Dort bedeckt er dann den gesamten Boden.
Falls du nicht auf gut Glück suchen möchtest oder dir niemand einen Tipp geben kann, schau doch mal bei Mundraub.org vorbei. Hier kannst du deinen Wohnort oder eine Postleitzahl eingeben und findest so Stellen, an denen du Bärlauch sammeln kannst.
Wann Bärlauch ernten?
Bärlauch kann im April und Mai geerntet werden, mancherorts zeigen sich die Bärlauchblätter auch schon ab Mitte März. Warum Bärlauch vor der Blüte ernten? Das hat ganz einfach geschmackliche Gründe: Bärlauch ist am geschmackvollsten, wenn die Blätter noch ganz jung sind. Sobald der Bärlauch blüht, wandert der gesamte Geschmack in die Blüte und die Blätter schmecken nicht mehr so gut. Und sobald der Bärlauch verblüht ist, werden auch die Blätter gelb und der Bärlauch verabschiedet sich bis zum nächsten Frühjahr.
Bärlauch sammeln – worauf achten?
Bärlauch kann mit anderen, giftigen Pflanzen verwechselt werden. Allen voran Maiglöckchen. Auch die Blätter der Herbstzeitlosen und auch die des Gefleckten Aronstabs sehen denen von Bärlauch sehr ähnlich.
Wenn du an den Blättern reibst und du kannst den typischen Bärlauch-/Knoblauchgeruch an deinen Fingern riechen, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um Bärlauch. ABER: Wenn du unsicher bist, lass den vermeintlichen Bärlauch lieber stehen. Denn wenn Bärlauch mit den eben genannten Pflanzen verwechselt wird, kann es zu tödlichen Vergiftungen kommen.
Ganz wichtig ist außerdem, dass du nur eine Menge Bärlauch sammelst, die für den persönlichen Gebrauch ausreicht. Zwar steht Bärlauch nicht unter Naturschutz, aber in einigen Gegenden gilt sein Bestand als stark gefährdet. Darüberhinaus ist es generell untersagt, Wildpflanzen zu zerstören oder ohne vernünftigen Grund zu pflücken. Pflücke also niemals eine Stelle ganz kahl. Nimm lieber von mehreren Bärlauchpflanzen Blätter und wirklich nur eine Menge, die deinen momentanen Eigenbedarf deckt.
Wie Bärlauch ernten? Nimm am besten eine kleine Schere oder ein Messer mit und trenn die Blätter am Stiel, kurz über dem Boden, ab. Hab vielleicht auch eine Plastikdose oder einen Stoffbeutel dabei, in dem du den Bärlauch transportieren kannst, ohne die Blätter zu zerdrücken.
Wie Bärlauch aufbewahren?
Für ein bis zwei Tage kannst du Bärlauch in ein feuchtes Tuch eingewickelt im Gemüsefach deines Kühlschranks aufbewahren – bedenke, alle anderen Lebensmittel währenddessen luftdicht zu verschließen, denn zum Beispiel Butter, Käse oder Getränke nehmen den starken Geruch des Bärlauchs an. Alternativ kannst du den Bärlauch in ein feuchtes Küchenpapier wickeln und in einer luftdichten Dose im Kühlschrank aufbewahren.
Bärlauch einfrieren
Außerdem kannst du Bärlauch einfrieren. Vor dem Einfrieren solltest du den Bärlauch gründlich waschen und trocken tupfen. Du kannst den Bärlauch im Ganzen einfrieren, in Gefrierbeuteln, Plastikdosen oder in gereinigten Gläsern mit Drehverschluss. Auch kleingehackt kannst du den Bärlauch einfrieren, so lässt er sich besonders gut portionsweise entnehmen. Auch kannst du Bärlauch aufbewahren, indem du ihn pürierst und die Paste in die einzelnen Kammern eines Eiswürfelbehälters gibst. Auch hier würde ich dir empfehlen, den gefüllten Eiswürfelbehälter dann noch in einen Gefrierbeutel zu geben, denn Bärlauch riecht auch im gefrorenen Zustand stark.
Wie Bärlauch haltbar machen, wenn man keinen Platz in der Kühltruhe hat? Aus Bärlauch kannst du auch Bärlauch-Öl, Bärlauchbutter (die sich ebenfalls portionsweise einfrieren lässt) oder Bärlauchsalz machen.
Wie Bärlauch verarbeiten?
Bärlauch kannst du genau so verwenden wie alle Kräuter. In Knödeln, Quiche, Risotto, als Pesto, Bärlauchbutter, grüne Sauce mit Bärlauch, … Die Gerichte werden durch seinen scharfen, würzigen Geschmack besonders schmackhaft. Du kannst Bärlauch sogar wie Spinat verarbeiten: Dazu eine kleine Zwiebel in Butter oder Olivenöl anschwitzen, die gewaschenen Bärlauchblätter hinzugeben und zusammenfallen lassen. Verschiedene Bärlauch Rezepte findest du in diesem Blogbeitrag.
Bärlauch Rezepte
Bärlauch passt total gut in Gerichten, die geschmacklich etwas Bumms gebrauchen können. Besonders gut zu kohlehydrathaltigen Lebensmitteln wie Nudeln, Brot, Kartoffeln und Risotto oder auch zu Ofengemüse. Viele unterschiedliche Rezepte findest du auch auf diesem Pinterest-Board:
Bärlauchpesto
Du fragst dich bestimmt, wozu passt Bärlauchpesto, außer zu Nudeln. Zum Beispiel kannst du Bärlauchpesto als würzige Marinade für einen frühlingshaften Kartoffelsalat verwenden, es zu Ofengemüse essen oder das Bärlauchpesto als Topping für Pizza und Flammkuchen benutzten. Auf die Frage Wozu schmeckt Bärlauchpesto? würde ich generell antworten, Lebensmittel oder Gerichte, die eine würzige Unterstützung brauchen. Darum isst man Bärlauchpesto klassischerweise zu Nudeln, füllt damit Brote aus Hefeteig, zu Risotto oder Gemüse.
Bärlauchpesto selbstgemacht ist superschnell und einfach. Das Grundrezept für Bärlauchpesto findest du hier. Du brauchst dazu nur einen Bund Bärlauch, Nüsse oder Saaten, Öl und Salz. Wenn du magst, noch Parmesan oder Pecorino. Als Hilfsmittel einen kräftgen Pürierstab oder einen Multizerkleinerer. Bärlauchpesto Rezepte findest du oben in meiner Rezeptgalerie.
Wie lange ist Bärlauchpesto haltbar?
Wichtig ist, dass du das selbst gemachte Bärlauchpesto in einem sauberen Gefäß im Kühlschrank aufbewahrst. Und die Oberfläche sollte stets mit Öl bedeckt sein. Also gieß ruhig etwas Öl auf das Pesto, wenn du etwas davon genommen hast. Wenn das Gefäß sauber ist, bei der Pestoverarbeitung alles Verwendete sauber war und die die Oberfläche immer mit Öl bedeckst, sollte es mindestens zwei Wochen haltbar sein. Bärlauchpesto wie lagern? Kühl und dunkel ist gut, darum eignet sich der Kühlschrank am besten.
Bärlauchpesto einfrieren: Übrigens kannst du auch das Pesto in einen Eiswürfelbehälter füllen und so einfrieren.
Welche Nüsse für Bärlauchpesto?
Typischerweise verwendet man Pinienkerne für Pestos. Aber sei ruhig experimentierfreutig. Für Bärlauchpesto passen auch sehr gut Walnüsse, Cashewkerne, Sonnenblumenkerne oder Haselnüsse. Diese Nüsse und Samen solltest du in einer Pfanne ohne Öl rösten, bis sie zu duften beginnen. So intensivierst du ihren Geschmack. Das Bärlauchpesto schmeckt dann immer leicht anders, je nachdem, welche Nüsse du wählst. Aber alle hier aufgezählten passen gleichermaßen gut zu Bärlauch.
Welches Öl für Bärlauchpesto?
Klassisch verwendet man für Pestos Olivenöl. Olivenöl hat dabei mehrere Vorteile: Sein Geschmack ist würzig, aber nicht zu intensiv – also überlagert es die Hauptkomponente im Pesto nicht, sondern unterstützt diese mit seinem Geschmack. Aber versuch doch mal ein Pesto mit Haselnussöl, Walnussöl oder (geröstetes) Sesamöl zu machen. So bekommen deine Pestos einen tollen intensiven Geschmack. Du kannst diese Öle auch mit Olivenöl vermengen und so geschmacklich abmildern. Meiner Meinung nach passen Olivenöl und Walnussöl am besten zu Bärlauchpesto.
Fehlt dir hier irgendeine Bärlauch-Info? Dann lass es mich wissen und ich ergänze diesen Blogpost.
Welches ist dein Lieblingsrezept mit Bärlauch? Erzähl in den Kommentaren davon, ich bin gespannt 🙂
Ich wünsche dir Schönes
Natalie
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Maria Potthoff meint
Bärlauch geht doch einfach immer! Meine Schwiegermutter hat mir aus dem Urlaub in Meran sehr viel Bärlauch mitgebracht, der bald Verarbeitet werden muss. Da kam dein Post genau richtig, danke für die tolle Inspiration! Bin auf die vielen Gerichte schon gespannt 🙂 Liebe Grüße von Maria!
Natalie meint
Liebe Maria, oh, das klingt ja toll 🙂 Es freut mich sehr, dass dir mein Beitrag gefällt. Erzähl gerne mal,w as du alles aus dem Bärlauch gemacht hast.
Liebe Grüße
Natalie