Cremiges Pesto aus Sommergemüse: Paprika, Auberginen, Zucchini und Tomaten werden im Ofen gegart und mit Öl, Kernen und Kräutern zu einem sommerlichen Ratatouille-Ofengemüse-Pesto verarbeitet
Meine Oma sagt immer, sie wünscht mir, dass ich zufriedenerer Mensch werde. Ich weiß nicht, was sie damit meint. Denn ich glaube, es gibt Zufriedenheit nicht. Weil: Es gibt keine Folge von Piggeldy und Frederick, bei der Piggeldy den großen Frederick fragt, was Zufriedenheit ist. Dabei kann Frederick doch alles erklären. Liebe, Gewitter, Langeweile, Achterbahn und Geduld. Das heißt doch, es gibt Zufriedenheit nicht?
Was soll das auch für ein Zustand sein? Sitzt man dann vor seinem renovierten Bauernhaus im Grünen auf der Schaukel unterm Birnbaum, Geruch von frisch gebackenem Kuchen weht durch die Luft und man denkt, so, jetzt habe ich alles erreicht, ich bin absolut zufrieden. Und dann wartet man… Worauf eigentlich? Das klingt nach Stillstand, dem Ende, Bewegungslosigkeit. Alles so hinnehmen, wie es ist.
Unzufriedenheit treibt an, ist Motor das Leben selbst in die Hand zu nehmen. Faust in die Luft, Krawatte abbinden und raus mit euch! Aber stetige Unzufriedenheit führt auch zur Lähmung. Weil du immer hektisch auf der Suche bist, auf der Suche nach der Zufriedenheit, die es ja nicht gibt. Neuer Job, Rucksackreise nach Bali, weniger Müll produzieren, neue Wohnung, Land, Stadt, auffälligere Brille, neuer Partner oder nicht, achso, was war nochmal mit Kindern? – Leben, was willst du?
Oder du machst auf einmal nichts mehr, weil es keinen Sinn hat, du wirst nicht zufrieden. Andere verdienen mehr, machen schönere Fotos und schreiben tollere Texte, sind schlanker, sehen cooler aus und sitzen nie abends mit einem Bier vor dem Fernseher, sondern erleben krasses Zeug. Denkst du.
Die Suche nach Zufriedenheit – sie soll Motor sein auf dem Weg zum Glück, zu einem glücklichen Leben. Mit Schaukel im Birnbaum vorm Haus. Und Kuchenduft. Immer. Aber ich will weder stillstehen noch gelähmt sein. Sondern dankbar für das was ist, statt bloß zufrieden. Und was an lauen Sommerabenden superdankbar macht, ist frische Pasta mit einem selbstgemachten Ofengemüsepesto.
Das ist ein ganz einfaches und unkompliziertes Rezept, das sehr geschmackvoll ist, wenn du ganz reife Zutaten verwendest. Die findet man jetzt in den nächsten Wochen überall.
Kurz zusammengefasst funktioniert dieses Ratatouille-Pesto so: Gemüse waschen, schneiden und auf dem Backblech verteilen. Backen, pürieren, würzen, zu einer großen dampfenden Schale Pasta servieren.
Ratatouille-Ofengemüse-Pesto
Rezept für 300 g Ofengemüse-Pesto
Zubereitungszeit: etwa 30 Minuten + 60 Minuten Garen im Backofen
Zutaten
300g richtig reife Tomaten
1 rote oder gelbe Paprika
1 kleine Aubergine, ca. 200g
1 kleine Zucchini, ca. 200g
1-2 Knoblauchzehen
2 Schalotten oder kleine Zwiebeln
6-8 EL Olivenöl + 1 EL Olivenöl
30g Sonnenblumen- oder Pinienkerne
40g Parmesan oder Pecorino
Salz und Pfeffer
1 gute Handvoll Basilikumblätter
Zubereitung
Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Das Gemüse waschen, ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Die Tomaten halbieren und mit der Schnittfläche nach oben auf eine Hälfte des Backpapiers legen.
Die Paprika entkernen und grob würfeln. Zucchini und Aubergine ebenfalls würfeln, und auf der andere Hälfte des Backpapiers verteilen.
Die Schalotten oder Zwiebeln schälen, dann halbieren oder vierteln und ebenfalls zu dem Gemüse geben. Knoblauch schälen, leicht andrücken und auf das Backblech geben.
Nun Olivenöl auf dem Gemüse auf dem Backblech verteilen; ich habe einen guten Schwung genommen, etwa 6-8 TL.
Die Tomatenhälften bleiben wie sie sind, das restliche gemüse nach dem Beträufeln mitr dem Olivenöl einmal gut durchmengen. Etwas Salz auf den Tomaten und der Gemüsemischung verteilen und dann in den Backofen geben.
1 Stunde bei 200 Grad Ober-/Unterhitze backen.
Das Backblech anschließend aus dem Ofen holen und das Gemüse abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit kannst du die Sonnenblumen- oder Pinienkerne ohne Öl in einer Pfanne rösten, bis sie braun sind.
Den Parmesan oder Pecorino reiben.
Sobald das Gemüse abgekühlt ist, füllst du es in den Behälter deines Multizerkleinerers oder eine Schüssel, in der du es mit dem Pürierstab pürieren kannst.
Ganz wichtig ist, dass du auch das Öl und den Gemüsesaft, der sich noch auf dem Backpapier befindet mit hinein gibst, streife es gut ab. Dabei fühlt man sich total jamie-oliver-mäßig 🙂
Gib noch 1 EL Olivenöl und die gerösteten Kerne hinzu und püriere das Gemüse damit einmal grob durch. Schmecke die Ofengemüsepaste ab, gib Salz, Pfeffer, den geriebenen Käse und die Basilikumblätter hinzu und püriere das Pesto nun richtig schön durch. Dabei muss es nicht komplett glatt werden, es dürfen noch einige Stückchen erkennbar sein.
Tipp
Um das Ratatouille-Ofengemüse-Pesto aufzubewahren oder zu verschenken, solltest du Gläser mit Schraubverschluss oder Weck-Gläser sterilisieren:
Dazu lässt du den Backofen auf etwa 100 Grad angeschaltet. Nimm dazu ein sauberes Schraubglas und gib es in einen Topf mit kochendem Wasser oder füll es mit kochendem Wasser und lass es so etwa 10 Minuten stehen. Auch der Deckel sollte mit heißem Wasser steriliiert werden – Achtung, sollte sich Silikon im Deckel befinden, lass das heiße Wasser nur kurz darin.
Schütte das Wasser ab und stell das Glas oder die Gläser für nochmal 10 Minuten in den Backofen. Hol es dann heraus und fülle dein Pesto hinein. Sofort mit dem Deckel verschließen.
Dieses Ofengemüse-Pesto macht sich übrigens auch prima als vegetarischer Brotaufstrich.
Rezepte mit Pesto
Pesto gibt es natürlich in unzähligen Varianten. Die Grundlage sind Kräuter, Öl und Kerne oder Nüsse. So lässt sich ganz einfach ein veganes Pesto zubereiten. Oder ein vegetarisches Pesto, wenn du Käse wie Pecorino hinzugibst. Pesto passt nicht nur zur schnellen Pasta, sondern ist eine Grundlage für viele leckere Gerichte. Hier findest du vegane und vegetarische Rezepte mit Pesto – und das Tolle ist, dass du die Pestos der Rezepte untereinander variieren kannst:
Pesto-Nudelsalat mit getrockneten Tomaten und Mozzarella
Grillkäse-Auberginen-Päckchen mit Basilikum-Minz-Pesto
Kartoffelsalat mit Rucolapesto, Heidelbeeren und Pfifferlingen
Welches ist dein Lieblingspesto und zu was isst du Pesto am liebsten?
Ich wünsche dir Schönes
Natalie
P.S.: Möchtest du dir das Rezept für später merken? Dann kannst du dieses Bild bei Pinterest pinnen:
Laura meint
Oh das klingt soo lecker! Ich habe deinen Blog gerade erst entdeckt, und das Rezept probiere ich unbedingt aus. Pecorino und Sonnenblumenkerne habe ich daheim – den Rest kaufe ich heute Abend!!
Natalie im Holunderweg meint
Liebe Laura,das freut mich sehr! Ich hoffe, dass es dir schmecken wird – berichte dann gerne mal, wie du es findest.Viele GrüßeNatalie
Anja meint
Zufriedenheit stellt sich bei mir ein, wenn ich deine Posts lese. Das ist mir ein innerer Birnbaum. Unzufriedenheit, weil gerade keine Schüssel mit Pasta und diesem unglaublich lecker klingenden Pesto vor mir steht… 🙂 danke für deine Inspiration!
Laura meint
Ich bin zwar erst gestern tatsächlich zum Kochen gekommen – aber ich war ganz begeistert. Das Rösten im Ofen ist so eine tolle Idee! Ich habe dazu Gnocchi gemacht, und mein sehr skeptischer Mann hat es ebenfalls geliebt. Er ist von Gemüse-basierten Rezepten die verdächtig gesund klingen schwer zu überzeugen, aber wahrscheinlich haben ihn die Sonnenblumenkerne und der Pecorino gewonnen 😉
Anne meint
Super, super lecker! Habe ich jetzt schon das zweite Mal nachgekocht und bin ganz begeistert! Kann man auch ganz gut einfrieren 🙂