Ich fahre morgens mit dem Bus zur Arbeit. Eigentlich könnte ich auch laufen und das habe ich mir auf jeden Fall auch vorgenommen für „wenn es mal warm ist“. Jetzt denke ich jeden Morgen, dass es ja sicherlich noch öfter warm sein wird.
Würde ich nicht Bus fahren, hätte ich außerdem schon viel verpasst. Zum Beispiel in der letzten Woche das hier:
Der Bus hält an und eine Frau stieg aus. Ein kleiner Junge, etwa zweieinhalb Jahre alt, fragte seine Mama, wo die Frau denn hingehe. Die Mutter antwortet: „Na, die Frau muss vielleicht wohin.“
„Vielleicht zum Spielplatz“, sagt der Junge.
Das hat mir das Herz gebrochen. Weil es der Junge so süß gesagt hat. Und weil es so wahr ist. Ich glaube, wir alle müssen mal öfter zum Spielplatz gehen. Schaukeln. Rutschen. Seilbahn fahren. Dem Karusell so viel Anschwung geben, dass es ganz bestimmt gleich abhebt. Eine Rolle vorwärts machen, die ganz Mutigen auch rückwärts.
Ist das so ein Generation Y-Krams, weil wir nicht erwachsen werden wollen? Vielleicht. Immer hat man als Kind gehört und gedacht: „Wenn ich mal groß bin, dann…“ Dann ist man plötzlich groß. Und nun? Denkt man „Achso, huch. Dass isses jetzt? Ok, hm. Dann nehme ich bitte doch noch ein Eis dazu.“
Oder man zieht das Erwachsenending einfach durch. Es ist ja nicht alles schlecht. Ich bin erleichtert, dass ich niemandem mehr beweisen muss, dass ich cool bin. Bin ich nicht. Ich ziehe die Klamotten an, die ich mag, höre die Musik, die ich gut finde und es ist ok, keine Gruselfilme zu mögen und gerne zu viel Kuchen zu essen. Man muss und man darf viel, das ist meistens schön und manchmal eine Last. Und wenn es zu viel Last wird – sollte man mal wieder Schaukeln gehen. Oder ein Eis essen.
Zutaten für vier Portionen Erdbeer-Sorbet mit Basilikum
500g Erdbeeren
60g Zucker
etwa fünf große Stiele Basilikum oder gute zwei Hände voll Basilikumblätter
Saft einer halben Zitrone
100ml Wasser
Zubereitungszeit: 10 Minuten, Gefrierzeit: etwa 4 Stunden
Die Erdbeeren waschen und pürieren – wer nicht viel Zeit hat, friert die Erdbeeren vorher ein und lässt sie dann antauen, dass er sie prüreren kann. So geht das Gefrieren des Sorbets schneller. Wer eine Edelstahlschüssel oder Kastenbackform nimmt, um darin das Sorbet herzustellen, kann diese etwa eine Stunde vor der Zubereitung schon mal ins Gefrierfach stellen.
Den Zucker mit 100ml Wasser aufkochen, etwa 5 Minuten köcheln und dann abkühlen lassen.
Die halbe Zirone auspressen und den Saft gemeinsam mit dem Zuckersirup zum Erdbeerpüree geben. Gut durchrühren oder noch einmal kurz prürieren.
Das Basilikum fein hacken – ich habe es nicht mit püriert, weil ich gerne noch erkennbare Stücke im Sorbet haben wollte. Wer Zeit sparen möchte, kann die Basilikumblätter aber auch einfach mit den Erdbeeren zusammen pürieren. Das gehackte Basilikum unter das Erdbeerpüree rühren.
Die Erdbeermasse in die (vorgefrorene) Schüssel geben und ins Gefrierfach stellen. Damit das Sorbet nicht einfach ein fester Eisbrocken wird, muss es alle 30 Minuten gut durchgerührt werden. Insgesamt braucht das Sorbet etwa vier Stunden, bis es fertig ist. Dann könnt ihr das Erdbeer-Sorbet mit Basilikum kur antauen lassen und mit einem Löffel oder Eisportionierer leicht aus der Schüssel oder Form lösen und servieren.
Bock auf noch mehr Eis?
Safran-Eis mit karamellisierten Wildpfirsichen
Ich wünsche euch Schönes und Schaukelmomente
Natalie
Sibel Arend meint
Das hast Du schön geschrieben Natalie :)Ich hätte dann gern mal ne Portion zum Mitnehmen bitte :)Liebe Grüße,Sibel
relaxhavesomecake meint
"Achso, huch. Dass isses jetzt? Ok, hm. Dann nehme ich bitte doch noch ein Eis dazu." – Sehr schön geschrieben! 🙂 Und dein Sorbet sieht auch herrlich aus.Liebe Grüße, Romy (die jetzt auch lieber schaukeln als im Büro sitzen würde)
lenasfoodforfriends meint
liebe natalie, ich will will will auch schaukeln gehen, besonders heute. und viell morgen und übermorgen. bringst du mir ein eis auf den spielplatz?
Jens meint
Kannst du dann davon bitte was mit nach Frankfurt bringen? Gehe dann auch gerne mit dir Schaukeln.Danke im Voraus.
Miri meint
Toll geschrieben und so wahr 😀 Das schönste am Erwachsensein finde ich tatsächlich die entspannte Haltung, die sich bei mir eingestellt hat. Einfach das tun, was man selbst für gut und richtig hält und die Meinung Anderer gekonnt ignorieren. Schade, dass ich 28 Jahre gebraucht habe, um so zu denken 😉
Carla meint
Wunderbar geschrieben 🙂 Mit einer ehemaligen Kollegin bin ich in unserer Mittagspause immer auf den kleinen Spielplatz um die Ecke bei unserem Büro gegangen um eine halbe Stunde zu Schaukeln und den Kopf frei zu bekommen. Es hat nur das Eis gefehlt 🙂 So. und jetzt gehe ich schnell Erdbeeren kaufen und mach mir Erdbeer-Basilikum-Sorbet. (Das ist das gute am Erwachsenensein: man kann dann einfach mal machen :))
indiekuechefertiglos meint
Njam, gab's grade als Dessert direkt aus der Eismaschine. Sooooo lecker! Beste Grüße, Fabian