Seit ein oder zwei Jahren orientiere ich mich sehr stark an saisonalem Obst und Gemüse. Dann freue ich mich immer ganz besonders auf meine Gemüselieblinge in den jeweiligen Jahreszeiten. Außerdem führt das dazu, dass ich viel neues Obst und Gemüse kennenlerne – wobei: Sind es nicht eher alte Früchte, die in Vergessenheit geraten sind? Vor zwei Wochen habe ich zum ersten Mal Quitten gesehen. Ich wusste nur, dass sie gelb sind, weil meine Oma oft den Begriff „quittegelb“ benutzt. Ich war ein wenig verwundert darüber, dass Quitten auf den ersten Blick ein wenig unansehnlich sind mit ihrer rauen, unebenen Oberfläche und dem leichten Flaum, der die Schale überzieht.
Aber auch bei Quitten heißt´s: Auf die inneren Werte kommt es an!
Roh kann man sie nicht essen, aber ganz wunderbar Kuchen mit ihnen backen, Gelee, Saft, Chutneys und Marmelade kochen und sogar Rezepte, in denen Quitten zu einer herzhaften Beilage zubereitet werden, habe ich entdeckt. Der Geschmack liegt zwischen Apfel und Birne, ist sehr fruchtig und intensiv.
Ich habe eine Quittenmarmelade gekocht, weil ich mich erstmal nichts anderes getraut habe – ich habe vorher ja auch noch nie Quitten gegessen. Mein Quittenfazit lautet nun aber: Schmackofatz.
Ich habe vier große Quitten gewaschen, den Flaum mit einem Handtuch abgerieben, geschält und dann in kleine Stücke geschnitten. Das ist ziemlich anstrengend, weil nicht nur das Fruchtfleisch der Quitten sehr hart ist, sondern es auch das Kerngehäuse in sich hat. Die Quitten habe ich in einem großen Topf mit etwas Wasser (soviel, dass der Topfboden fingerdick mit Wasser bedeckt war) zu Kompott gekocht und dann püriert. Dabei kamen 600g Früchtpüree heraus, das ich mit 300g Gelierzucker (2:1) nochmal aufgekocht habe und weitere fünf Minuten köcheln ließ. Während die Quittenstückchen verkocht sind, habe ich die Gläser sterilisiert: Dazu wasche ich sie in sehr heißem Wasser ab und stelle sie dann bei 100 Grad für einige Minuten in den Backofen.
Nach der Kochzeit, laut Packungsangabe des Gelierzuckers, die Marmelade in die sterilisierten Gläser füllen, Deckel drauf und auf den Kopf stellen. Bei mir hat die Menge vier kleine Gläser mit 180ml Füllmenge ergeben.
Weil das mein erster Versuch war, habe ich mich noch nicht zu Experimenten hinreißen lassen. Aber ich kann mir die Quitte sehr gut in Kombination mit Lavendel oder Cranberrys oder Apfel und Zimt vorstellen. To be continued…
P.S.: Was kann es Blöderes geben als den Ausfall des Internets, wenn man grad mit seinem Blog beginnt? Nicht viel. Bei mir stapeln sich Ideen und Fotos und die Internetverbindung in unserer Wohnung streikt -.- Vor allem soll es doch ab nächster Woche im Holunderweg weihnachten wie sonstwas. Ich quartiere mich zum Posten also zu lieben Menschen mit Internet aus, und ganz ganz bald wird es hier regelmäßiger verlaufen.
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