Irgendwann habe ich mir mal angewöhnt, wenn ich nicht weiter wusste, in den Kühlschrank zu starren. Tür auf, alles kurz beäugen, seufzen, Tür zu, noch immer ratlos sein. Das muss im Studium gewesen sein, zur gleichen Zeit, als ich mich auch, wenn ich wirklich gar nicht mehr weiter wusste, kurz auf den Boden gelegt habe. Auf den Rücken, Blick an die Decke, atmen. Nutzt beides bloß kurzfristig etwas, ist nur wunderlich, darum habe ich diese Gewohnheiten nach einiger Zeit wieder abgestriffen. Aber zwischendurch hatte ich eine Mitbewohnerin, die das beides auch gemacht hat. Das war schön und beruhigend. Nun mache ich bestimmt immer noch wunderliche Sachen, merke ich aber selber nicht. In den Kühlschrank wird nur wegen Normalitäten geblickt: Mit dem konkreten Vorhaben etwas Bestimmtes herauszuholen, Bestände vorm Einkaufen und Bestände vor dem Kochen checken.
Im Moment ist der Kühlschrank oft sehr voll, weil der Sommer, abgesehen von allen Wetterwidrigkeiten, ja wirklich wunderbar ist: Es gibt so viel! So viel, dass ich mich beim Einkaufen oft nicht entscheiden kann und einfach alles nehme. Darum gab es neulich eine Mottopasta – nämlich ausschließlich mit grünem Gemüse. Dieses Pastagericht ist gleichzeitig der Beleg dafür, dass Nudeln nicht zwingend eine Sauce brauchen, Olivenöl, Zitronensaft und Parmesan tun es auch.
In diesem Gericht verbirgt sich verspäteter grüner Spargel; solltest du keinen mehr bekommen, kannst du ihn durch etwas Brokkoli, Mangold oder Spinat ersetzen.
Zutaten für zwei große Portionen grüne Sommergemüse-Pasta:
etwa 200-250g Nudeln nach Wahl
1 mittelgroße Zucchini
250g grüner Spargel (alternativ Brokkoli (vor dem Braten kurz blanchieren), Spinat oder Mangold)
150g Brechbohnen
150g (TK-) Erbsen
1/2 Bund Rucola (etwa 75g)
Saft einer halben Zitrone
3 EL Olivenöl
Öl zum Braten
Salz, Pfeffer
ggf. etwas Parmesan
Einen großen Topf mit gesalzenem Wasser für die Nudeln aufsetzen und zum Kochen bringen. Außerdem einen kleinen Topf mit Wasser für die Bohnen und Erbsen aufsetzen.
Die Zucchini waschen und entweder mit einem Sparschäler Streifen abhobeln oder in dünne Scheiben schneiden. Den grünen Spargel waschen und die Enden abschneiden.
Etwas Öl in einer Grillpfanne (eine normale Pfanne geht natürlich auch) erhitzen und dain die Zucchinistreifen oder – Scheiben von beiden Seiten anbraten. Zwei Blätter Küchenpapier übereinander auf einen Teller legen und die Zucchinistreifen darauf abtropfen lassen.
Anschließend den Spargel bei mittlerer Temperatur in der Pfanne braten, bis er leicht gebräunt ist.
Während des Bratens die Nudeln nach Packungsanleitung zubereiten. Die Bohnen waschen, die Enden abschneiden und in etwas kochendem Salzwasser 5 Minuten köcheln lassen. Kurz vor dem Ende der Garzeit die Erbsen hinzugeben, kurz mitkochen lassen, dann das Gemüse abgießen und sofort mit kaltem Wasser abschrecken.
Fang etwa 3 EL des Nudelkochwassers auf, bevor du die Nudeln abgießt. Gib dann die Bohnen, die Erbsen, die gebratene Zucchini und den Spargel (den du vor oder nach dem Braten noch in gabelgerechte Stücke schneiden kannst) in eine Pfanne, das aufgefangene Nudelkochwasser sowie die Nudeln hinzu. Schwenk alles bei geringer Temperatur in der Pfanne, sodass sich Nudeln und Gemüse vermengen. Gib den Saft einer halben Zitrone und 3 EL Olivenöl hinzu, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluss gibst du den Rucola in die Pfanne, den du vorher gewaschen und die langen Stiele abgeschnitten hast. Du kannst dann noch etwas geriebenen Parmesan unterheben, wenn du möchtest.
Verteile die grüne Sommergemüse-Pasta auf den Tellern und lass es dir schmecken.
Das so zubereitete Gemüse schmeckt auch als warmer Salat prima zu Pellkartoffeln mit Quark.
Welches ist dein liebstes Sommergemüsegericht?
Ich wünsche dir Schönes
Natalie
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