„Ich lade euch mal zu mir nach Hause zum Laternenfest ein! Da gibts dann Kekse. Mit Butter!“, versprach Enno, als wir uns nach dem Laternenumzug mit High-Fives von ihm verabschiedeten. Enno ist vier und weiß schon jetzt eine wichtige Sache: Brezel ohne Butter, das ist nix. So stand er nach dem Laternenmarsch vor dem Brezelkorb auf dem Hof seines Kindergartens, betrachtete die Brezelhälfte in seiner Hand und sagte mit gerunzelter Stirn: „Da ist ja gar keine Butter drauf!“ Wissend nickend stießen wir mit Kinderpunsch in bunten Plastikbechern an. Aber wir durften nicht meckern. Wir, drei Mädchen Frauen zwischen 27 und 30, die unbedingt mal wieder Laternelaufen wollten und von Enno eingeladen wurden, zu seinem Kindergarten-Laternenfest mitzukommen. Und wenn man Muskelkater vom Schaukel-Anschubsen bekommt und Wachs auf den Schuhen hat, brauchts auch keine Butter auf dem Brezel.
Ein büschn Butter schadet nicht, so auch in Hefeteig. Der wird mit etwas mehr Butter und Eiern zu einer Brioche, mit einem feinen, weich-zarten Teig. Aufgedreht und mit Maronencreme gefüllt, entsteht nach dem Backen ein knuspriger Knoten, innen weich und nussigsüß gefüllt.
Zutaten für 10 Maronen-Brioche-Knoten
700g Weizenmehl (Typ 550)
1 Würfel Hefe oder 1 Päckchen Trockenhefe
1,5 TL Salz
3 Eier, zimmerwarm
3 EL Ahornsirup oder flüssiger Honig
150ml lauwarme Milch
100m lauwarmes Wasser
100g geschmolzene Butter
300g Maronencreme (z.B. von Bonne Maman)
oder
350g geschälte Maronen (gibt es vakuumiert im Supermarkt)
300ml Wasser
180g brauner Zucker
Mark von 1 Vanilleschote
Milch und Wasser lauwarm erhitzen. Butter auf dem Herd schmelzen lassen und wieder abkühlen lassen, bis sie lauwarm ist. Mehl und Salz in eine Rührschüssel geben und in der Mitte eine Mulde formen. Hierhinein wird die Hefe gekrümelt oder die Trockenhefe gegeben. Geschmolzene Butter, Wasser, Milch, Eier und Ahornsirup/Honig hinzufügen und mit dem Knethaken deiner Küchemaschine/deines Handrührgeräts oder mit den Händen zu einem geschmeidigen, weichen Hefeteig verkneten.
Sollte er noch zu sehr kleben, knete nach und nach kleine Portionen (je 1 EL) Mehl unter.
Du kannst den Hefeteig nun 1-2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen oder über Nacht, bis zum nächsten Tag/Nachmittag im Kühlschrank gehen lassen. Decke die Rührschüssel bei beiden Methoden mit einem sauberen Küchenhandtuch ab.
Bevor du mit dem Briocheteig weitermachst, bereitest du die Maronencreme zu. Zuerst werden die vakuumierten, geschälten Maronen für 15 Minuten in 300ml Wasser gekocht. Püriere sie dann im Topf mit einem Pürierstab gut durch und gib anschließend den Zucker und das Mark einer Vanilleschote hinzu und koch die Maronencreme weitere 20 Minuten ein, bis sie ganz glatt und cremig ist.
Solltest du den Briocheteig im Kühlschrank hast gehen lassen, host du ihn eine Stunde vor der Weiterverarbeitung heraus. Den kurz gegangenen Teig kannst du direkt verwenden.
Hole ihn aus der Rührschüssel und gib ihn auf eine gut bemehlte Arbeitsfläche. Knete ihn noch einmal kurz durch und wiege den Teig dann. Bei mir wog er (nach Übernacht-Gehen) 1.300g. Ich habe den Teig dann in zehn Teile á 130g geteilt.
Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Ich habe nun alle Maronen-Brioche-Knoten nacheinander so zubereitet:
Rolle das Teigstück auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einer Größe von etwa 30cm Länge mal 15cm Höhe aus. Streiche 1-1,5 EL Maronencreme gleichmäßig auf das ausgerollte Teigstück. Anschließend rollst du den Teig auf, beginne bei der langen Seite und roll den Teig gleichmäßig zu einer langen Wurst auf.
Schneide die Teigrolle in der Mitte auf und lass oben noch ein kurzes Stück zusammen, so lässt sich der Teig einfacher zu einem Knoten legen. (Bild 1) Zwirbel anschließend beide Stränge übereinander zu einer Kordel. (Bild 2) Lege die Teigkordel dann zu einem Kreis, sodass die Enden übereinander liegen. (Bild 3)
Den Teigstrang der oben liegt, wickelst du nun von unten um den Teigkranz und steckst das Ende durch das Loch in der Mitte. (Bild 4) Den unteren Teigstrang legst du nun von unten nach oben um den Teigkranz und steckst das Ende von oben in das Loch. (Bild 5) Es guckt dann oben durch das Loch der Teigstrang, der von unten kommt und unten guckt das Teigende heraus, das von oben kommt. Ihr könnt diese Teigenen ein bisschen im Loch festdrücken.
So verarbeitest du nun alle Teigstücke. Lege die Maronen-Brioche-Knoten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech – sie brauchen genügend Abstand beim Backen zueinander, darum solltest du maximal sechs Brioche-Knoten auf einmal backen. Sie müssen etwa 20 Minuten backen, bis sie knusprig gebräunt sind.
Habt ihr schon mal mit Maronencreme gebacken?
Hier habe ich ein Rezept aus dem letzten Herbst für Buchteln mit Apfel-Maronenmus
Ich wünsche euch Schönes
Natalie
Gesa meint
Da bekomm ich ja Herzklopfen vor Glück, so gut klingt das!
Ein Dekoherzal in den Bergen meint
MOIII i stell ma grod den ZWERG vor,,,,wenn er sogt,,,, kummts zu mirbei mir gibt's wos SAULECKERES,…..ggggghob no an feinen ABENDbis bald de BIRGIT
Kat meint
Wie lecker die aussehen und das durch reine Knotentechnik *_*Muss man erst mal drauf kommen 🙂
lenasfoodforfriends meint
Oh man, das klingt so lecker. Die werde ich wohl nächste Woche direkt mal nachmachen 🙂
harry meint
Irre wußte garnicht das man esskastanien süß zubereiten kann ….das finde ich wunderbar…g.Harry
Silke meint
Das liest sich wunderbar. Ich liebe Maronen, nur frage ich mich was ich jetzt eher mache. Die fertige Creme kaufen oder selbst herstellen…. Hm, mal sehen!
Danke für die tolle Idee.
Viele Grüße
Silke
Natalie meint
Liebe Silke,
ich benutze die Maronencreme wirklich gerne zum Backen – aber als Brotaufstrich mag ich dsie gar nicht. Wenn du mal etwas mit Maronencreme backen möchtest – die Maronen-Brioche-Knoten zum Beispiel 😀 – dann würde ich die Maronencreme lieber selbst machen. Dann hast du nur die Menge, die du benötigst.
Liebe Grüße
Natalie
Raphaela meint
Hallo,
wie würde sich die Backzeit verlängern, wenn man statt der kleinen Knoten einen großen macht?
Und passt der große dann wohl auf ein Blech?
Danke schonmal im Voraus! 🙂
Natalie meint
Liebe Raphaela,
coole Idee, die Brioche-Knoten als einen großen Knoten zu backen! Ich selbst habe das noch nie gemacht, aber weil die Zutatenmenge einem Hefezopf entsprechen, wird er auf ein Blech passen. Und ich denke, die Backzeit wird sich uf 40-45 Minuten erhöhen. Wirf ab Minute 35 mal einen Blick in den Backofen und wenn der Knoten für dich schön gebräunt ist und sich beim Daraufklopfen hohl anhört, ist er durchgebacken.
Viel Freude beim Backen, liebe Grüße
Natalie