Ob man merkt, dass man alt wird, weil man öfter mal denkt oder sogar sagt: „Kinners, wie die Zeit vergeht!“? Falls das ein Indikator ist, bin ich von akuter Omaisierung betroffen.
Es ist schon wieder Mtte Juni, also so gut wie, wann sind eigentlich all die Bäume so grün geworden, die Rosen verblühen ja schon fast wieder und ich habe wieder mal verpasst, mir rechtzeitig einen neuen Bikini und Sandalen zuzulegen. Die Zeit rast und immer habe ich das Gefühl, meine Zeit nicht gut genug zu nutzen, nicht genug zu erleben und den Moment nicht ausgiebig zu genießen. Und dann gibt es so einen Moment, wie gestern Abend im Biergarten mit am Himmel düsenden Schwalben und der roten Sonne, die hinter dem Kesselrand von Stuttgart untergeht. Doch auch dieser Augenblick vergeht und man kann ihn nicht festhalten. Weil die Zeit so rast.
Weniger dramatisch, aber doch betrüblich ist, dass sich die Spargel-, Erdbeer- und Rhabarbersaison schon wieder dem Ende entgegen neigt. Kinners, wie die Zeit vergeht! Geht es euch auch so, dass ihr schon wieder viel zu viele Rezepte nicht ausprobiert habt? Falls das so ist, habe ich einen Rhabarberreminder für euch. Und leider noch ein Rezept, das ausprobiert werden muss.
Rezept für Rhabarbertarte mit Saurer Sahne
Für eine Rhabarbertarte oder etwa 10 Tartelettes benötigt ihr folgende Zutaten:
Teig:
125g Mehl
50g kalte Butter + etwas Butter für die Form
40g Zucker
1 Ei
2 EL kaltes Wasser
eine Prise Salz
Die Zutaten (bis auf die 2 EL Wasser) vermengen und zu einem festen, geschmeidigen Mürbeteig verkneten. Sollte das nicht gelingen und der Teig bröselig bleiben, gebt nach und nach das Wasser hinzu.
In Frischhaltefolie wickeln und mindestens 30 Minuten lang in den Kühlschrank legen.
Füllung:
500g Rhabarber
40g gemahlene Haselnüsse oder Mandeln
1 EL Zucker
Die Enden des Rhabarbers abschneiden und die Stangen schälen. Schneidet den Rhabarber in etwa 0,5cm breite Stücke; falls ihr eine normale Tarte backen wollt, könnt ihr die Stücke auch breiter schneiden. Den Rhabarber in einer Schüssel mit Zucker und gemahlenen Nüssen vermengen und beiseite stellen.
Guss (für eine große Tarte könnt ihr die doppelte Menge nehmen und ggf. auch etwas mehr Rhabarber):
100g Saure Sahne oder Schmand
75-90g Zucker
1 Ei
Die Zutaten für den Guss gut miteinander vermengen und den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Die Tarteform oder die Muffinform(en) mit Butter einpinseln. Wer eine große Tarte machen möchte, rollt den Teig auf der gut bemehlten Arbeitsfläche aus und legt ihn in die Tarteform. Oder ihr stecht mit einer großen Tasse, einem Glas o.ä. kleine Teigkreise für eure Tartelettes- oder Muffinformen aus, in die ihr dann die kleinen Teigstücke legt.
Gebt nun die Rhabarbernussmischung in die Form und den Guss anschließend darüber. Bei den Tartelettes habe ich etwa 3 EL Rhabarber und 2 EL Guss in die Form gegeben.
Die Tarte(lettes) nun auf der mittleren Schiene 45 Minuten lang backen. Werft ab und an mal einen Blick in den Ofen: Wenn die Füllung zu dunkel wird, deckt die Tarte einfach mit etwas Alufolie ab.
Die Tarte oder die Mini-Tartes abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben. Falls dann noh etwas übrig ist, schmeckt die Rhabarbertarte mit Saurer Sahne auch am nächsten Tag prima.
Noch mehr Rhabarberkonfetti:
Ich wünsche euch Schönes
Natalie
Comments