Man könnte mal weniger Süßigkeiten essen, müsste mal mehr Sport machen und wann habe ich eigentlich zum letzten Mal mit meiner besten Freundin telefoniert? Hätte, könnte, müsste, würde. Irgendwann. Später. Nee, jetzt. Heute am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Eine Möglichkeit, sich mal über sein Leben und seine Gewohnheiten klarzuwerden, ein bisschen Achtsamkeit in den Alltag zu bringen und Dinge, die man irgendwann mal ändern wollte, ab jetzt zu ändern. Sieben Wochen sind für so eine kleine Alltagsnotbremse ein überschaubarer Zeitraum und ganz ehrlich, der innere Schweinehund kann besser mit einem von außen gesetzten Zeitpunkt leben, als mit einem „ach, das mache ich irgendwann mal“.
Ich bin nämlich so ein Irgendwann-mal-Typ. Darum nehme ich mir jedes Jahr zur Fastenzeit eine meiner Baustellen vor. In diesem Jahr sind es gleich zwei, weil ich die eine übermütigerweise für keine große Herausforderung halte: Ich möchte sieben Wochen vegan leben. Vor gut einem Jahr habe ich das schon einmal für 30 Tage gemacht (zum Nachlesen: Woche 1, Woche 2 + 3 und das Fazit) und habe es innerhalb meiner eigenen vier Wände für unproblematisch gehalten. Wenn man viel unterwegs ist und öfter bei anderen zum Essen zu Gast wird die Sache etwas schwieriger.
Ich habe im Moment das Gefühl nicht mehr bewusst darauf zu achten, was ich esse. Darauf möchte ich mich wieder mehr konzentrieren: Bewusst und ausgewogen essen, nachfragen, was im Essen enthalten ist, und mich nicht vor anderen dafür schämen, dass ich bewusste Ernährungsentscheidungen treffe. Ich freue mich auf das vegane Backen, auf das Kennenlernen neuer Rezepte und Zutaten – und darauf, euch dabei mitzunehmen.
So. Kommen wir zu einem düsteren Kapitel meines Lebens. Ich gucke viel Fernsehen. Eigentlich will ich das gar nicht und es macht mir nicht mal besonders viel Spaß. Aber wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, mache ich „nur mal kurz“ den Fernseher an – und verbringe davor dann nicht selten den ganzen Abend. Will ich nicht. In der letzten Flow stand ein Satz, der mich sehr nachdenklich gemacht hat: Niemand wird am Ende seines Lebens zurückblicken und sich wünschen, mehr Fernsehen geschaut zu haben.
Darum mache ich das jetzt nicht mehr. Also schon, es gibt eine kleine Ausnahme: Ich muss sonntags Tatort gucken. Aber sonst bleibt die Kiste aus.
Beudetet euch die Fastenzeit etwas? Gibt es auch etwas, womit ihr in den kommenden sieben Wochen bewusster umgehen wollt?
Ich wünsche euch Schönes
Natalie
metterlink meint
Liebe Natalie,ich habe es heute auch schon gesagt: Die Fastenzeit ist doch eine wunderbare Möglichkeit, sein eigenes Verhalten zu überdenken und auf bestimmte Dinge zu verzichten. Ich habe mir zum Beispiel vorgenommen, wieder gesünder zu leben und öfters selber zu kochen. Wenn wir viel zu tun haben, hat am Ende des Tages keiner mehr Lust, was zu kochen… Aber deinen Fernsehverzicht finde ich auch super! Bei uns nimmt das auch immer wieder überhand. Man schaut vor allen Dingen nicht mehr was kommt, sondern hauptsache der Fernseher läuft… Liebe Grüße,Marina
like a piece of New York Cheesecake meint
Ich finde das Vorhaben richtig toll und bin total gespannt, was du erzählst!Liebe GrüßeCarina
thewhitestcakealive meint
Liebe Natalie,dein Post kommt gerade zur rechten Zeit um mich für mein Vorhaben zu motivieren. Das Thema "vegane Ernährung auf Zeit" hat mich nicht mehr so ganz losgelassen seitdem du an dem Buchvorstellungsabend davon erzählt hattest. Seit einiger Zeit habe ich auch wieder das Gefühl, dass ich etwas an meiner Ernährung ändern muss und heute Nacht kam dann die fixe Idee: "Warum nicht mal zwei Wochen vegan?" Also vegan und möglichst fructosearm, da ich ja auch noch diese Intoleranz habe. Chapeu für 7 Wochen! Das bekommst du hin, da bin ich mir sicher! Ich bin schon happy, wenn ich nur zwei schaffe. Neige nämlich auch dazu mir hier und da gerne mal zu viel vorzunehmen, aber verlängern kann man ja immer, wenn man im Flow ist. Werde also gespannt verfolgen, was du hier berichtest und vielleicht können wir ja auch mal einen veganen Kaffeeklatsch machen. Mit Gleichgesinnten schlemmt es sich ja bekanntlich besser! ;)Liebe GrüßeSonja
Judy meint
Ohhh ich liebe diesen Post, der hat mich so gefesselt, dass ich erstmal nach den 7 Wochen googlen musste 😉 Ich finds klasse dass du das 7 Wochen durch ziehen willst. Ich drück dir die Daumen. Ich versuche mich seit Montag "gesund" zu ernähren, also mal ein bisschen auf Zucker zu verzichten, da ich in letzter Zeit da nen Kuchen oder da nen Schokoriegel gegessen habe. Sieben Wochen werden schwer, ich werde es jetzt erst mal noch ein paar Tage durchhalten ;-)Halte uns auf dem Laufenden 😉
Papa Rockt meint
Ich will die Fastenzeit nutzen um mal zu versuchen, ob ich mein faules und nicht ganz gesundes Wochenendleben ein bisschen ändern kann. Kein Alkohol, keine Süßigkeiten. Eigentlich sollte das keinen Unterschied machen. Wenn doch, sollte mir das zu denken geben.Den Sonntags-Tatort musst du dir nicht verkneifen; wenn ich mich recht erinnere zählen die Sonntage nicht zur Fastenzeit.
minzgrün meint
Find ich total gut, dass du das 7 Wochen durchziehen möchtest und ich bin mir sicher, dass du das auch schaffst. Den Fernseher kannst du wohl in der Tat aus lassen – du wirst die Zeit für deine Ernährung bzw. für die Zubereitung brauchen 🙂 Am besten direkt abends schon was für den nächsten Tag (z. B. zum Mitnehmen) vorbereiten, so hab ich das immer gemacht. Viel Erfolg und wenn du Rezeptideen brauchst, dann weißt du ja wo 😉 Liebe Grüße,Aileen
Gourmande meint
Da hast du dir ja was vorgenommen, find ich klasse. Ich glaube, mit 7 Wochen vegan hätte ich viel weniger Probleme als 7 Wochen ohne Fernsehen. Ich schau, obwohl ich nicht einmal einen Fernseher habe, viel zu viele Serien. Das Zitat aus der Flow ist wahr. Ich sollte meine ganzen Serienguckerei echt reduzieren. Nur auf den Tatort, auf den könnt ich auch nicht verzichten. (Wobei, nächsten Sonntag schon. ;-))Ich bin gespannt, was du so berichten wirst von deiner Fastenzeit.Viel Erfolg!LGMelissa
rage meint
Guten Abend Natalie!Ja, wir haben es dieses Jahr auch mal wieder vor. Zwei Sachen sind dabei besonders wichtig:1. keine Schokolade. Ich weiß, hört sich lahm und ausgelutscht an. Aaaaber: Es war einfach mal wieder Zeit für diese AlltagsVollbremsung. Ich habe jetzt drei Tage ganz ohne Schokolade hinter mir. Und das nach vielen, vielen Monaten. Zumindest ein Stück musste es immer sein.2. Wir haben ein LieblingsBistro, bei dem wir uns in letzter Zeit zu häufig abends noch mit Salat oder anderen Köstlichkeiten eingedeckt haben. Das gibt's jetzt auch nicht mehr. Bis Ostern. 😉 Sieben Wochen vegan finde ich spannend. Ich hoffe, du schreibst über deine Erfahrungen. Liebe Grüße und gute Nacht, rage
Ausstattung und so... meint
Hallo Natalie, Wow. Große Vorsätze, ich habe heute im Supermarkt nach Veganen Ersatzprodukten gesucht weil ich nächste Woche Besuch von einer Veganerin bekomme und ich ihr was leckeres kochen möchte… Ich hab nix davon bekommen. Daher, Respekt! Für mich wäre das nichts… Wünsch dir viel Erfolg!!! Lieben Gruß, Mirjam
Die Speisekammer meint
Weniger Zucker, weniger Fleisch, mehr Gemüse, mehr Sport, weniger mit den Kindern schimpfen, mehr Frohsinn verbreiten.
gutgesichert meint
Liebe Nathalie,erst einmal chapeau zu deinem Blog. Ich bin durch einen Retweet auf dich aufmerksam geworden und finde, dass du ein wirklich schöne Seite hier hast. Liebevolle Texte, gepaar mit sehr schönen Fotos und viel Liebe im Detail. Ja, Fastenzeit ist auch für mich eine wichtige Zeit, die allerdings weniger mit Verzicht, sondern eher mit Frohsinn zu tun hat. Ganz bewusst Frohsinn zu verbreiten und meine Seele im Gleichgewicht mit meinen Mitmenschen baumeln zu lassen, das versuche ich seit Aschermittwoch etwas zu intensivieren… Deine Vorhaben "Vegan auf Zeit" kann ich nur bejubeln, lebe ich seit ca. 3,5 Jahren nun auch selbst vegan und kann es guten Gewissens die beste Entscheidung (außer der Hochzeit und meinen 3 wundervollen Kindern) meines Lebens bezeichnen…Liebe Grüße aus Berlin!derDaniek