Wer viel malocht, der muss auch ordentlich essen – an diese Vorgabe hält sich die Ruhrgebietsküche. Deftig, bodenständig und sättigend. Vor allem Kartoffelgerichte, Eintöpfe und preisgünstige Zutaten wie Bohnen oder Stielmus (ein kohlartiges Gemüse) haben die Küche im eher armen Ruhrgebiet geprägt. Diese Speisen oder Gerichte mit diesen Zutaten haben sich bis heute in der traditionellen Ruhrgebietsküche gehalten.
Ein solches typisches Gericht habe ich heute für euch, allerdings in der vegetarischen Variante: Möhrendurcheinander mit Frikos. Möhrendurcheinander ist total einfach und dann nochmal doppelt so lecker: Gekochte und gestampfte Möhren und Kartoffeln, abgeschmeckt mit Schalotten und Butter. Frikos sind Frikadellen sind Buletten sind Fleischpflanzerl. Die bestehen bei mir aus Grünkernschrot und roten Linsen.
Frikos für vier:
100g rote Linsen
100g Grünkernschrot
200ml Gemüsebrühe
1 Schalotte oder kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 EL Paniermehl
2 EL Sojasauce
geriebene Muskatnuss, Paprikapulver, etwas Majoran, Salz und Pfeffer
Die Linsen über Nacht oder über den Tag hinweg in Wasser einweichen.
Schalotte und Knoblauch fein würfeln und in Olivenöl anschwitzen. Das Grünkernschrot hinzugeben, kurz anrösten und dann mit der Brühe ablöschen. NUn so lange köcheln lassen, bis fast keine Flüsigkeit mehr im Topf ist. Den Topf dann vom Herd nehmen und bei geschlossenem Deckel etwa 15 Minuten ziehen lassen.
Die Linsen abgießen und mit 2 EL Wasser in einer Schüssel zu einer feinen Masse pürieren. Das Grünkernschrot, Paniermehl und 2 EL Sojasauce hinzugeben und mit Paprikapulver, Salz, Pfeffer und Majoran (ist optional) würzen.
Öl in einer Pfanne erhitzen. Mit einem Esslöffel und einer freien Hand kleine Frikadellen formen und von allen Seiten anbraten. Im Backofen bei etwa 100 Grad dann noch einige Minuten garziehen lassen.
Möhrendurcheinander für vier dazu:
Ich tue mich hier bei den Mengenangaben etwas schwer, weil ich das immer nach Augenmaß mache. Ich schlage aber pro Person 100g Möhren und 100g Kartoffeln vor.
400g Möhren
400g Kartoffeln
ein guter TL Margarine (oder Butter)
1 Schalotte
Salz und Pfeffer
Möhren und Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. In gesalzenem Wasser weich kochen – es hilt: lieber zu weich als zu hart. Die Schalotte würfeln und in der Magarine/Butter glasig andünsten. Das Gemüse abgießen und zu der Schalotte geben.Den Herd vom Topf nehmen und das Gemüse mit einem Kartoffelstampfer grob zerstampfen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und vielleicht noch etwas Butter oder einen Schluck Milch für die Sämigkeit hinzugeben.
Fertig ist ein einfaches und echt leckeres Essen!
Was gibt es bei euch für regionaltypische Gerichte?
Ich wünsche euch Schönes
Natalie
P.S.: Das Rezept für die Grünkern-Linsen-Frikos habe ich bei Paules Kitchen entdeckt und abgewandelt.
Julika | 45 lebensfrohe Quadratmeter meint
Möhrendurcheinander? Wie toll klingt das denn bitte?!
finfint. meint
Kartoffeln mit Möhren durcheinander finde ich auch klasse. Und ein Rezept für vegetarische Frikadellen, wie toll ist das denn bitte? Wird ausprobiert. Liebe Grüße!
Persis meint
Ich kenne das Gericht als Möhrenstampf und LIEBE es! Das Rezept für die Buletten nehme ich mir gerne mit.
bestmade meint
Ich liiiieeeebe Möhrendurcheinander :)Das geht immer. Noch ein klitzekleines bisschen raffinierter wird es, wenn du eine Knoblauchzehe mitkochst und mitstampfst.Super ist übrigens auch Endiviendurcheinander. Mjammjam.
Petra meint
Hmmm, Hamfipamfi,So hieß das bei uns.Und klassisch gab es dazu gebratene Blutwurst oder echte Frickos.Damals ging ja nix ohne Fleisch.Manchmal kam Schnittlauch unter das Möhrendurcheinander.und Endiviendurcheinander, lääääker.Kennze Schnippelbohnen? Oder Stielmus? Alles durcheinander Gerichte und echt deutlich.LGPetra