Ich habe es längst geahnt, ihr wisst es bestimmt schon lange: Bald ist Weihnachten. Irgendwo macht es „Poff“ und lächerlich wenig Konfetti rieselt von der Decke. Überraschung. Für mich schon. Irgendwie. Ich denke oft an Weihnachten und doch kommt es plötzlich. Warum sind Tage eigentlich so kurz? Ich sitze am Computer und suche nach Weihnachtsgeschenken. Dann wandert mein Blick an den rechten, unteren Bildschirmrand meines Laptops: 19.55 Uhr. Ich muss noch Staub saugen! Springe auf und sauge Staub. Währendddessen singe ich in Gedanken „Macarena“ und denke an alles, was ich morgen früh dringend bei der Arbeit erledigen muss. Oh, Arbeit! Ich muss mir noch etwas zu Essen für die Mittagspause kochen. Als ich während des Kochens aus der Küche gehe und kurz Twitter checke, stolpere ich über das Kabel des Staubsaugers, der noch mitten im Zimmer steht. Achso. Räume den Staubsauger weg. Dann suche ich das Handyladekabel, weil der Akku schon wieder leer ist. Ich stöpsele das Handy ans Kabel und googele, warum bei Samsung Galaxy-Handys der Akku eigentlich immer so schnell leer geht. Aus der Küche höre ich zischende Geräusche – das Nudelwasser kocht über. Als ich zwei Stunden später den Herd putze – allapahull asemiha macarena, will pulpahall aleweha cosawena, allapahull alewiha macarena, EEEEY, MACARENA! – fällt mir ein, dass ich ja nach Weihnachtsgeschenken suchen wollte. Stattdessen hole ich all meine Weihnachtszeitschriften aus dem Schrank und gucke, was ich noch backen könnte und was es für mich an Weihnachten zu essen gibt.* Dann gehe ich ins Bett und denke: Morgen aber wirklich.
Zum Glück schreibe ich mir im Laufe des Jahres immer auf, wenn mir eine Geschenkidee für jemanden einfällt. Backen kann man auch spontan und für das Nachdenken über das Weihnachtsmenü habe ich mindestens eine vierstündige Zugfahrt Zeit. Und zum Glück gibt es Post aus meiner Küche, wo man ganz freundlich gezwungen wird, sich über Weihnachtsleckereien und Geschenke aus der Küche Gedanken zu machen. Yay! Sonst hätte ich vielleicht in diesem Jahr nicht endlich mal Chai Sirup gekocht und das wäre schlimm gewesen. Der ist nämlich so lecker, dass ich ihn mit dem Löffel essen oder als Badezusatz benutzen möchte! Stattdessen eignet sich Chai Sirup prima als Topping für Waffeln oder Pfannkuchen, als weihnachtlicher Hauch in Früchte- oder Apfeltee. Oder ihr kocht damit einen Weihnachtspunsch: Apfelsaft oder Apfel- und Traubensaft erwärmen und etwas vom Chai Sirup hinzugeben.
Für 250 ml leckeren Chai Sirup benötigt ihr folgende Zutaten:
1 Vanilleschote
2 Zimtstangen
3 Sternanis
4 Nelken
1 knappen TL schwarze Pfefferkörner
6 Kardamomkapseln
3 Beutel schwarzen Tee
250g Zucker
500ml Wasser
Den Kardamom und den Pfeffer in einem Mörser etwas zerdrücken. Solltet ihr keinen Mörser haben, könnt ihr Pfeffer und Kardamom auch mit einem breiten Messer auf einem Brett oder der Arbeitsplatte zerdrücken.
Kardamom, Pfeffer, Zimtstangen, Nelken und Anis in einen Kopf geben. Leicht rösten, bis die Gewürze zu duften beginnen.
500ml Wasser und den Zucker hinzugeben. Die Vanilleschote aufschlitzen und das Mark mit der stumpfen Rückseite der Messerklinge ausschaben. Das Vanillemark mit der ausgekratzten Schote in den Topf geben. Aufkochen lassen, ab und an rühren, und dann die Teebeutel hinzugeben. Den Sud nun 10 Minuten leicht köcheln lassen, die Teebeutel nach 5 Minuten herausnehmen. Die Kochplatte ausschalten und den Sirup 30 Minuten mit geschlossenem Topfdeckel ziehen lassen. Danach wird der Sud durch ein feines Sieb gegossen und auf etwa 250ml eingekocht. Wenn es dann etwas mehr ist, ist das gar nicht schlimm. Hauptsache, die Flüssigkeit ist sirupartig.
Kochendheiß in eine sterile Flasche füllen und sofort verschließen.
Ich spüle meine Einkochgefäße immer heiß aus oder lege sie kurz in kochendes Wasser. Anschließend stelle ich sie nochmal für 5-10 Minuten in den 100 Grad heißen Backofen.
*Ich sitze an Weihnachten nicht allein unterm Baum, sondern bin die einzige Vegetarierin der Familie und sorge darum selbst für mein Festmahl. Habt ihr vegetarisch-weihnachtliche Lieblingsrezepte? Bisher bin ich noch nicht fündig geworden …
Ich wünsche euch Schönes
Natalie
polstjarna meint
Oh, Chai-Sirup habe ich schon lange nicht mehr gemacht, lieben Dank für die Erinnerung und das Rezept!Für mich gibt es an Weihnachten immer Königinpastetchen mit Hühnerfrikassee ohne Huhn, also quasi eine leckere Soße mit Pilzen und Erbsen. Da es die Pastetchen nur an Weihnachten gibt, ist's dann auch was besonderes 🙂 Schöne Weihnachten!
Caro meint
Badezusatz, sehr schön 😀 klingt extrem vielversprechend!Liebe Grüße, Caro
Julika | 45 lebensfrohe Quadratmeter meint
Chai Sirup… habe ich geschenkt bekommen und – oh Gott! – ich liebe ihn. : ))Frohe Weihnachten wünsche ich Dir! Alles Liebe! Julika
Melli meint
Der Sirup klingt toll. Vor Weihnachten werde ich es nicht mehr schaffen, aber danach möchte ich den Sirup unbedingt ausprobieren. Danke für das tolle Rezept.LG Melli
Ute meint
Herrlich, wie du das beschreibst! So lebensnah. Das Rezept hat mich gleich neugierig gemacht, aber natürlich habe ich nicht alle Zutaten im Haus und daher wird es wohl in diesem Jahr nichts mit dem lecketen Chai-Sirup, denn ich muss ja noch backen, die Geschenke verpacken und mir ein Geburtstagsgeschenk für heute Abend überlegen. Ich bin ja kein Adventsstreber und mit allem etwas spät dran.
habe-ich-selbstgemacht meint
Was für eine leckere Geschenkidee aus der Küche. Viele Grüße Julia
Franzi Schädel meint
Ach du Liebe, mit Chai Sirup kannst du mich immer fangen! Ich bin dafür, dass wir uns davon ein Schluck genehmigen mit einer dicken Schokolade wenn…du weißt schon was 😉 Hihi 🙂