Seid ihr gut ins Neue Jahr gerutscht und habt es ausgiebig feiernd begrüßt? Ich wünsche euch ein Jahr voller Glück, schöner Erlebnisse, toller Menschen und Kraft für alles, was ihr euch vornehmt! Bei mir steht ein Jahr voller Entscheidungen und Neuerungen an – doch bevor ich dem ins Auge blicke, möchte ich mit euch noch drei Ausflüge meines letzten Jahres teilen und euch an drei unterschiedliche Orte mitnehmen, die alle mit mit Kreativität und Liebe zu dem, was man tut, zusammenhängen.
Ich mag mit Liebe und Herzblut hergestellte Dinge. Wenn Menschen selbst mit eigenen Händen Schönes erschaffen, das es nicht überall von der Stange zu kaufen gibt. Dazu eine Prise Nostalgie, der Duft von in Kupferkesseln gebrannter Mandeln, Glühwein und Punsch – und das alles in der herrlichen Winterkulisse eines Schlosses: Das ist was für mich.
Also nichts wie los an den Niederrhein zum Schloss Moyland. Hier findet jährlich etwa zehn Tage vor Weihnachten ein fünftägiger Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt statt.
Zunächst geht es einen Weg entlang, links und rechts hohe Bäume. Dann geht es auf einmal links entlang, ein schmiedeeiserenes Tor und ein kleines Backsteinhaus, früher vielleicht einmal das Haus des Verwalters oder des Pförtners. Die ersten grün gestrichenen Holzbuden tauchen auf: Mandeln, Krapfen, handgegossene Kerzen und Keramikgeschirr. Weiter. Es geht über eine steinerne Brücke, der Bach darunter ist gefrorenen. Wieder ein Tor und nun liegt das Schloss vor uns.
Der kreisrunde Hof davor schwirrt vor Besuchern und Düften. Der Wassergraben des gotischen Schlosses liegt gefroren da. Links und rechts vom Schloss durch den Park und Garten geht es weiter. Filztaschen, -hüte, -schmuck, noch mehr Krapfen, Maronen, Punsch, handgeschöpftes Papier, ein Marmeladen-Laden, Genähtes, Reibekuchen, weißer Nebel vor Mündern und Nasen, immer wieder lünkert die Sonne zwischen den Ästen hervor. Ein Kinderchor singt schief und aus vollem Herzen Weihnachtslieder auf einer kleinen Bühne. Als es zu dämmeren beginnt, leuchten überall kleine Lichter, die Füße sind vor Kälte nicht mehr zu spüren und man hat noch gar nicht von allen Leckereien probiert, die hier angeboten werden.
Als wir wieder im Zug sitzen und die Glieder langsam wieder spüren, sind wir erschöpft nach diesem Ausflug. Nur die Gruppe älterer Damen aus Moers, die wir schon von der Hinfahrt kennen, schnattert fröhlich. Der Eierpunsch scheint gut gewesen zu sein.
Weihnachtsmärkte, auf denen sich Massen von Menschen durch Innenstädte schieben, wo aus den Boxen laut Last Christmas dröhnt und billiger Plastikschrott angeboten wird, sind für mich nur bedingt zu ertragen. Leider scheint das immer mehr üblich zu werden. Darum empfinde ich solche kleinen Weihnachtsmärkte, mit ausgewählten Verkäufern und dann auch noch in einer solchen Kulisse als eine gute und wichtige Abwechslung zu den Innenstadt-Weihnachtsmärkten, bei denen man nicht einmal weiß, in welcher Stadt man ist, da ohnehin alles gleich aussieht.
Im nächsten Jahr findet der Weihnachtsmarkt Schloss Moyland vom 11. bis zum 15. Dezember statt. Mein Tipp: Vor dem Besuch mindestens zwei Tage nichts essen. Es gibt dort genug. Aber das gehört ja irgendwie zu einem Weihnachtsmarktbesuch dazu. Genau wie ein ganz kleines bisschen Last Christmas.
Ich wünsche euch Schönes,
Natalie
Natalie
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