In der U-Bahn gab es heute gelebte Völkerverständigung zu bestaunen. „Ai spiek inglisch – batt wis schwäbischem Akzent!“, erklärte eine Omi einer amerikanischen Austauschstudentin. Das Abteil brach daraufhin geschlossen in Tränen aus – in Lachtränen.
Ich nähere mich dem Schwabentum über das Essen an, ich verstehe nämlich bisher kein Wort. Aber die schwäbische Küche hat es mir schon lange angetan. Schupfnudeln und Spätzle finde ich immer schon super, Maultaschen habe ich noch nie gegessen. Das musste sich ändern. Die ersten Frühkartoffeln und ein Spitzkohl haben dran glauben müssen, als ich mich mit der Maultaschenmaterie vertraut gemacht habe. Wir sind jetzt so: *Fingerüberkreuz*.
Maultaschen für vier:
für den Teig:
2 Eier
230g Mehl
2 EL Mineralwasser
1/2 TL Salz
für die Füllung:
250g Kartoffeln (am besten Pellkartoffeln, auch vom Vortag)
200g Spitzkohl
3 EL Crème Fraîche
1 Schalotte
Muskat, Salz, Pfeffer
Butter zum Anbraten
Die Zutatenfür den Teig zu einem festen, geschmeidigen Teig verkneten und 1 Stunde im Kühlschrank kaltstellen.
Die Kartoffeln mit Schale kochen (oder verwendet Pellkartoffeln vom Vortag). Den Spitzkohl fein hobeln. Die Schalotte würfeln und in Butter glasig andünsten. Spitzkohl hinzugeben und schmoren, bis er weich und glänzend ist, aber noch etwas Biss hat. Die Kartoffeln so lange kochen, bis sie schön weich sind. Schale abziehen und die Kartoffeln zerstampfen. Nun den Spitzkohl und die Crème Fraîche unterheben. Mit etwas Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken.
Jetzt kommt der Teil, wo ihr ordentlich Muckis in den Oberarmen bekommt – wer eine Nudelmaschine besitzt ist klar im Vorteil. Geht aber auch echt ohne. Den Teig nun auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck von etwa 35x55cm ausrollen – oder so lange, bis die Arbeitsplatte durch den Teig schimmert.
Die Füllung nun gleichmäßig darauf verteilen und von der langen Seite her aufrollen.
Dann mit einem Kochlöffel die Maultaschen fest abdrücken. An den Zwischenräumen auseinanderschneiden und die Schnittstellen mit einer Gabel andrücken.
Wasser mit etwas Salz in einem Topf zum Kochen bringen und drei bis vier Maultaschen gleichzeitig (je nach Größe des Topfes), einige Minuten darin gar ziehen lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Butter in einer Pfanne erhitzen und die Maultaschen daran anbraten.
Dazu passt ein Salat oder man schneidet die Maultaschen in Streifen und brät sie mit einem Ei an. Auch kalt schmecken Maultaschen toll zum Salat und sie lassen sich gut auf Vorrat herstellen und einfrieren.
Ich wünsche euch Schönes
Natalie
Persis meint
Hui, lecker! Ich war noch nie im Schwabenland, bin aber auch ein Riesenfan von Kässpätzle, Maultaschen und Co. In Streifen angebraten habe ich Maultaschen noch nie gegessen. Muss ich mir merken.
Anonym meint
Hmmm, da muss ich als Schwäbin direkt mal ran! Sobald ich wieder "normal" essen darf, probier ich das Rezept aus und dann bekommst du die ersten Schwaben-Punkte. lg. iris 😉
Charlotte Reimann meint
Oh, das sieht superlecker (und nach einem halben Sonntag Arbeit) aus! Maultaschen mit Kartoffeln und Spitzkohl würde ich auch gern mal probieren 😉