Samstag ist Markttag. Bis vor ein paar Wochen habe ich dieses Ritual in Duisburg gepflegt und nun eben in Stuttgart. Ich musste den Stand mit den besten Äpfeln der Welt zurücklassen, dafür gibt es in Stuttgart einen Platz weiter den besten Trödelmarkt auf dem ich bisher war.
Ich liebe Wochenmärkte, weil es wunderbar ist an den Ständen entlangzuschlendern, sich die schönen Lebensmittel und Blumen anzuschauen, sich inspirieren zu lassen und eng aneinander gedrängelt um die Aufmerksamkeit der Verkäuferin zu buhlen. Tipps zur Zubereitung und genaue Informationen zum Anbau gibt es wie selbstverständlich dazu. Diesen Marktbesuchen habe ich viele neue Bekanntschaften mit Obst und Gemüse zu verdanken, die ich im Supermarkt wohl nie entdeckt hätte. Quitten, Postelein, Mairübchen oder Petersilienwurzeln fallen mir da grad auf Anhieb ein.
Das Lebensmittelangebot auf Wochenmärkten wechselt; während im Supermarkt ganzjährig Auberginen, Paprika und Gurken zu finden sind, ist auf dem Wochenmarkt nicht nur aufgrund des Wetters ein Wechsel der Jahreszeiten zu erkennen. Es gibt so viel tolles Obst und Gemüse, das regional, also um die Ecke angebaut wird, auf das man sich freuen kann, weil es nicht das ganze Jahr über erhältlich ist.
Ich finde es ganz spannend, sich diesem Jahreszeitenrhytmus wieder anzunähern. Selbstverständlich essen wir das ganze Jahr über Äpfel, Kartoffeln, Pflaumen und Co. Aber auch diese Lebensmittel gibt es eigentlich nur zu bestimmten Jahreszeiten. Jetzt kommen diese drei Obst- und Gemüsesorten zum Beispiel aus Chile, Südafrika, Ägypten oder Israel. Saisonale und lokale Produkte stehen darum im Mittelpunkt eines neuen Features, das heute im Holunderweg startet. Eigentlich ist es auch das erste Feature – wat spannend! Mit Wochenmarktrezepten an Freitagen möchte ich Ideen für den Samstagseinkauf auf dem Markt zeigen.
Heute starten die Wochenmarktrezepte mit den Grundzutaten Spinat und Salat: Spinat-Ricotta-Nocken auf Salatbett. Minze ist im Spiel und auch getrocknete Tomaten – also genau das richtige für laue Sommerabende.
Für vier Portionen benötigt ihr
300g frischen Spinat
250g Ricotta
100g Creme Fraiche
2 Eier
3-5 Stiele Minze
200g Mehl
2 Schalotten
75-100g Parmesan
3 EL Butter
Salz, Pfeffer, Muskat
Dazu passt prima
eine Handvoll Datteltomaten
einige getrocknete Tomaten in Öl (ich finde immer je mehr, desto besser)
Kopfsalat oder Feldsalat mit einem herb-süßen Dressing ( Rapsöl, guten, dunklen Balsamico, Salz, Pfeffer, ein TL Marmelade, zum Beispiel Kirsch oder Himbeer, ein TL Senf, etwas Wasser – gut vermischen)
Den Spinat waschen und die Stiele und die Blattrippen entfernen. Schalotten würfeln und in 2 EL Butter anschwitzen. Den Spinat hinzugeben und zusammenfallen lassen. Dann stellt ihr den Spinat zur Seite und lasst ihn abkühlen.
Die Minze fein hacken und mit Mehl, Ricotta, dem geriebenen Parmesan und der Creme Fraiche vermengen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und abschmecken. Ich finde immer, dass man bei Spinat etwas großzügiger mit Salz sein darf. Dann abschmecken und anschließend die Eier hinzugeben, gut vermengen. Den Spinat unterheben. Die Masse mit zwei Ess- oder Teelöffeln zu Nocken fomen – je nachdem, welche Größe ihr haben wollt. Die Nocken nun eine Stunde kalt stellen.
Dann gebt ihr immer nacheinander einige der Nocken in siedendes Salzwasser und lasst sie gar ziehen. Das dauert etwa fünf bis zehn Minuten; sie sollten an der Wasseroberfläche schwimmen. Parallel dazu in einer Pfanne etwas Butter oder Öl erhitzen, die Datteltomaten vierteln und die getrockneten Tomaten in Streifen schneiden und in der Pfanne schmoren lassen. In einer anderen Pfanne einen EL Butter erhitzen und die Nocken darin schwenken. Super passt dann ein frischer Salat dazu, einfach die Nocken und Tomaten darauf oder daneben anrichten und mit Parmesan bestreut servieren.
Die Nocken lassen sich auch vorbereiten, indem ihr sie formt, kocht und dann einfriert. So sind sie auch ein schnelles Essen, wenn man nicht viel Zeit oder Lust hat, in der Küche zu stehen. Ich habe immer drei oder vier zusammen eingefroren, dann nach Bedarf antauen lassen und in der Pfanne schnell angebraten.
Ich wünsche euch Schönes
Natalie
buntgestreifthuepfig meint
Wow, das sieht total lecker aus! Ich muss zugeben, ich gehe zwar gern über den Markt, aber kaufe da nicht so gern. Dazu bin ich wohl zu schüchtern, ich weiß auch nicht…. Zum Glück haben wir die Biokiste abonniert!Liebe GrüßeNele
kirschcrumble meint
Oh das klingt aber lecker! Kommt tatsächlich auf die Nachkochliste! Ja, ich weiß, was du meinst. Ich versuche auch immer nur nach der Jahreszeit einzukaufen…ich mag es gar nicht, wenn die Trauben aus Indien kommen…Jedoch erwische ich mich dabei, dass ich bei "europäischen" Produkten eine Ausnahme mache und dann schon mal Spanier oder Italiener im Einkaufskorb landen… 😉 Liebe GrüßeIsabelle
Hanseatenzauber meint
Wochenmarktrezepte – eine super tolle Idee!Die Nocken mit Salat sehen köstlich aus, leider wird es mit dem Nachkochen wohl nix 🙁 Denn ich wüsste nicht, wie ich den Ricotta durch eine laktosefreie Zutat ersetzen könnte. Beim Creme Fraiche und Parmesan würde ich vielleicht noch ein Ersatzprodukt finden….Besuche auf dem Wochenmarkt sind immer klasse, allein schon, weil die vielen Stände mit Obst und Gemüse einfach klasse aussehen. Bin schon gespannt auf das nächste Wochenmarktrezept!Zauberhafte Grüße,die Hanseatin
Berit meint
Liebe Natalie,mir geht es mit dem Marktbesuch genau wie dir. Das Rezept klingt auch sehr lecker. Das erste Foto ist wunderschön! Die ganzen schönen Blumen.viele GrüßeBerit
Anonym meint
Hallo Natalie,ich bin gerade dabei, dieses leckere Gericht zu kochen, aber stimmt die Mengenangabe beim Mehl wirklich ?LG Elke
Natalie im Holunderweg meint
Hallo Elke, ja 200g stimmen – es könnte auch ein wenig zu viel sein, je nachdem wieviel Flüssigkeit der Spinat mitbringt. Beginne erst mal mit 150g, sollte es mit 200g dann zu fest sein, gib etwas Milchl dazu. Die Konsistenz sollte schon so fest sein, dass man die Masse gut formen kann. Durch das Kühlstellen werden die Nocken dann aber ohnehin noch etwas fester.Berichte doch gerne mal, wie es bei dir geklappt hat und wieviel Mehl du letztendlich genommen hast.Liebe GrüßeNatalie