Ich habe einen Traum. Ich möchte einen Reisebus voller Schweden an den Titisee im Schwarzwald fahren. Winzig ist er. Aber mit Promenade, auf der man Plüschbären kaufen kann, die Tracht tragen, einem Riesenrad, Seerundfahrten, Tretbooten und Wellnesshotels. Das müssen sich die Schweden anschauen, zurück nach Schweden fahren und allen erzählen, dass es kein Wunder ist, dass so viele Deutsche in Schweden Urlaub machen wollen.
Aus Mitleid wird es wohl eine Petition geben und kostenlose Busshuttles oder so.
Daran denke ich, während ich auf einem Ruderboot liege, meine Füße baumeln im Wasser. Ich lese, über mir der blaueste Himmel, unter mir ein See mit einer unvorstellbaren Tiefe. Und man hört: Nichts. Das sanfte Plätschern der Ruder, ab und an wird eine Angel ausgeworfen oder eine Buchseite raschelt. Ich schließe meine Augen und möchte mir diesen Duft für immer merken, in einer Flasche konservieren, als Parfüm benutzen. Schweden im September. Nach Fichten, Moos, Waldboden, Sommer und dem aufkeimendem Herbst. Der See ist riesig und wir sind allein, an seinen Ufern nicht mal ein Ferienhaus.Während ich da liege und Schweden liebe, nehme ich meine Brille ab, rolle mich auf die Seite und schlafe ein. Irgendwann werde ich geweckt: „Natalie… Da schwimmt ein Elch!!!“ Ich springe auf, kneife meine Augen zusammen, gucke auf die Stelle, auf die ein Finger zeigt, und rufe hektisch: „Was, wo? WO?!“
„Na da, auf Höhe der Pappeln!“
„Da sind keine Pappeln!“
„Doch, die weißen Bäume!“
„Das sind Birken!“
Ich suche meine Brille, krame, finde sie, setze sie auf.
Sehe den Elch immer noch nicht. Dann plätschert es laut, Ufersteine rumpeln, die dünnen Birken rascheln – „Da ist noch der weiße Hintern zu sehen!“ – und der Elch ist weg. Ich habe ihn nicht gesehen. Ein schwimmender Elch ist ja noch besser als einfach so ein Elch. Ich, am Boden zerstört, verbringe den Rest des Tages damit, mit weit aufgerissenen Augen das Ufer zu taxieren, an dem der Elch aus dem Wasser kam. Vielleicht schwimmt er ja noch zurück, wünsche ich mir.
Rezept für schwedische Blaubeer-Zimtschnecken
Zubereitungsdauer: Vorbereitung 45 Minuten, Gehzeit 1 Stunde, Backen 2x 15 Minuten
Zutaten für 20 Blaubeer-Zimtschnecken
450g Weizenmehl (oder Dinkel, das klappt und schmeckt natürlich auch)
75g Zucker
1/2 TL gemahlener Kardamom
1/2TL Salz
75g weiche Butter
1 Würfel Hefe
250ml Milch
für die Zimtschneckenfüllung:
1 EL gemahlenen Zimt
50g Zucker
50g weiche Butter
250g Heidelbeeren
100g Creme fraiche
Hagelzucker
Für den Hefeteig das Mehl mit 75g Zucker, dem Salz und gemahlenen Kardamom in eine große Rührschüssel geben. Die trockenen Zutaten miteinander vermengen und anschließend eine Mulde in der Mitte formen. Die Butter in Stückchen seitlich hinzugeben und die Hefe in die Mulde bröckeln.
Die Milch lauwarm erwärmen und in die Rührschüssel gießen.
Mit der Hand oder den Knethaken deiner Küchenmaschine/ deiner Handrührmaschine die Zutaten so lange kneten, bis ein geschmeidiger, nicht mehr klebender Teig entsteht. Vielleicht musst du noch etwas Mehl hinzugeben, sollte der Teig auch nach ausführlichem Kneten noch kleben.
Die Rührschüssel mit einem sauberen Küchenhandtuch abdecken und den Hefeteig so an einem warmen, nicht zugigen Ort etwa 45 Minuten gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Für die Füllung der Blaubeer-Zimtschnecken vermengst du 50g weiche Butter mit 50g Zucker und 1 EL gemahlenem Zimt. Du kannst die Butter auch in einem Topf auf dem Herd schmelzen lassen und dann mit Zucker und Zimt vermegen.
Die Blaubeeren waschen und gut abtropfen lassen.
Den Hefetig noch einmal durchkneten und auf der bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, etwa in der Größe 25x50cm.
Die Butter-Zucker-Zimtmischung gleichmäßig auf dem Teigrechteck verstreichen. Die Creme fraiche mit einem Teelöffel darauf klecksen und zum Schluss die Blaubeeren auf dem Teig verteilen.
Nun rollst du den Teig von der unteren langen Seite her nach oben auf. Drück ihn dabei immer leicht fest, sodass die Blaubeeren nicht rausfallen.
Schneide dann 2cm breite Stücke von der Teigrolle und lege sie mit genügend Abstand zueinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Insgesamt wirst du wahrscheinlich zwei Backbleche benötigen.
Decke die Backbleche mit den Blaubeerschnecken dann nochmal mit einem sauberen Küchenhandtuch ab und lass sie so weitere 15 Minuten gehen.
Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Die Blaubeer-Zimtschnecken werden jetzt noch mit Hagelzucker bestreut, bevor sie 15 Minuten (beide Bleche nacheinander) lang backen.
Schwedische Backrezepte
Die schwedische Küche ist bekannt für ihre Kuchen und Gebäck. Die „Fika“ ist in Schweden sehr wichtig: Die tägliche Kaffeepause mit einem starken Kaffee und einem Gebäck oder belegten Brot. Noch mehr schwedische Kuchenrezepte findest du hier:
Original schwedische Zimtschnecken
Schwedischer Apfelkuchen vom Blech
Ich wünsche dir Schönes
Natalie
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